Saarlouis, den 06.Februar 2021
Pressemitteilung
Zeitnaher stufenweiser Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht notwendig – Schutz von Lehrkräften muss gesichert sein – Impfstrategie anpassen!
Es zeichnet sich ab, dass nach den Winterferien in den Grundschulen und der Primarstufe der Förderschulen ein Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht erfolgen soll. Dies ist nach Ansicht des Verbandes nur in einem Wechselbetrieb möglich.
Grundsätzlich begrüßt der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) diese Überlegungen, verknüpft damit aber weitere Forderungen, um den Schutz der in Schule tätigen Lehrkräfte, des pädagogischen Personals und der Schülerschaft weiterhin zu gewährleisten.
„Dass im Bildungsministerium immer noch behauptet wird, jüngere Schülerinnen und Schüler würden weniger infiziert, kann ich nicht nachvollziehen“, ärgert sich Lisa Brausch, Vorsitzende des SLLV. „Mittlerweile steht fest, dass vor allem die Mutationen für Kinder genauso ansteckend sind wie für Erwachsene. Auch die heute veröffentlichten sehr niedrigen Fallzahlen in den Schulen sind Augenwischerei: Wenn der größte Teil der Schülerschaft nicht am Präsenzangebot teilnimmt, sondern im Distanzlernen zuhause beschult wird, wo die engen Kontaktbeschränkungen gelten, bleiben natürlich die Fallzahlen niedrig.“
Der SLLV fordert im Hinblick auf den angestrebten Wechselunterricht:
welche Unterrichtinhalte in das nächste Schuljahr zu verlegen sind.
Brausch weist auch auf die Doppelbelastung der Lehrkräfte hin, die bei einer Aufnahme des Wechselunterrichtes zusätzlich zum Unterricht in Präsenz der einen Klassengruppe auch noch das Lernen von zu Hause der zweiten Klassengruppe bewerkstelligen müssen.
Der SLLV drängt eindringlich darauf, ernsthaft über eine Änderung der Impfpriorisierung für Lehrkräfte nachzudenken, um eine Wiederaufnahme des vollständigen Unterrichtsbetriebes zu beschleunigen. Dies würde vor allem die Eltern aber auch die gesamte Gesellschaft entlasten.