Presseerklärung zum Bildungsmonitor 2019
Stellungnahme des SLLV zu den Ergebnissen des „Bildungsmonitors“
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) stellt fest, dass eine euphorische Pauschalbetrachtung der Ergebnisse des Bildungsmonitors, die gestern veröffentlicht wurden, keinesfalls die Wirklichkeit der Bildungslandschaft im Saarland widerspiegelt. „Das Saarland hat sich zwar rechnerisch deutlich seit 2013 von Platz 15 auf Platz 4 verbessert“, sagt Lisa Brausch, die Vorsitzende des SLLV. „Bei einem genaueren Betrachten der einzelnen Bereiche stellt man aber fest, dass eine direkte Vergleichbarkeit der einzelnen Bundesländer nicht gegeben ist. Die Voraussetzungen sind, bedingt durch die Länderhoheit im Bereich der Bildung, gänzlich unterschiedlich. So wird beispielsweise im Saarland, aufgrund der geänderten Zeugnis- und Versetzungsordnung, in den Grundschulen eine erste Versetzungsentscheidung erst in Klassenstufe 3 getroffen. In den Gemeinschaftsschulen können Schülerinnen und Schüler erstmals in Klasse 8 „sitzen bleiben“. Hierdurch verringert sich selbstverständlich die Quote der Wiederholer“, so Brausch.
Dass Nachholbedarf im Bereich der digitalen Bildung besteht, gesteht Bildungsminister Commerçon ein. Hier sieht auch der SLLV Handlungsbedarf und hofft auf eine zügige Umsetzung der Ergebnisse des Digitalpaktes.
Der Lehrerverband stellt zudem klar, dass es nicht ausschließlich der Verdienst der Politik ist, dass die Bildungschancen im Saarland weniger an der sozialen Herkunft der Kinder festzumachen sind. Hauptsächlich sei dies zurückzuführen auf das überaus große Engagement der Lehrerinnen und Lehrer im Land, die damit viele Schwachstellen in den Schulen ausbügelten und deren Entlastung längst überfällig ist.
Brausch weist auch darauf hin, dass der Bildungsmonitor von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erstellt wird, die die Bildungssysteme der Länder auf dem Hintergrund von Arbeitgeberinteressen analysiert und nicht unter allgemeinen Gesichtspunkten.