Presseerklärung des SLLV vom 17. April 2020: SLLV warnt vor der Debatte um eine Verkürzung der Sommerferien
Saarlouis, den 17. April 2020
SLLV warnt vor der Debatte um eine Verkürzung der Sommerferien
Keine weiteren Ungewissheiten ist die Devise
„Nach Wochen der Ungewissheit sind wir im Schulbereich endlich an dem Punkt, dass es einen zwischen Bund und Ländern ausgehandelten Fahrplan gibt, der nun an die jeweiligen Gegebenheiten der Länder und er Schulformen angepasst werden muss. Das schafft für alle Beteiligten ein Stück Sicherheit, bringt aber gleichzeitig riesige neue Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Alle an Schule Beteiligten brauchen jetzt vor allem hohe Verlässlichkeit und keine neuen Planungsunsicherheiten. Eine Diskussion über die Verkürzung der Sommerferien bringt zum jetzigen Zeitpunkt Unruhe, löst aber keines der eigentlichen Probleme“, kommentiert Lisa Brausch, Vorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (SLLV), den Vorschlag von Bundestagspräsident Schäuble.
„Wir brauchen jetzt nachhaltige Lösungen dafür, wie Kinder, die zuhause nicht ausreichend unterstützt werden können, schnell wieder aufschließen können“, erklärt Brausch.
Nach Auffassung des Verbandes kann dies nur durch zusätzliche individuelle Förderung und die Rückkehr in die Strukturen des Schulalltages gelingen.
Brausch macht deutlich, dass die momentane Situation für alle äußerst belastend ist: „Lehrkräfte und Schulleitungen arbeiten seit Wochen am Limit. Auch für die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern ist die emotionale Belastung enorm hoch. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass sich bis zum 4. Mai 2020 nun bei den Kultusministerien, Gesundheitsbehörden, Schulträgern und nicht zuletzt den Schulen selbst alles um die Frage dreht, wie die schrittweisen Schulöffnungen unter Beachtung der zu erfüllenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen umzusetzen sind. Zudem wird zu organisieren sein, wie die Kinder, die vorübergehend noch zuhause lernen, neben den Schülerinnen und Schülern, die bereits vor dem 4. Mai 2020 wegen abzuleistender Abschlussprüfungen in die Schulen kommen, weiter beim Lernen unterstützt werden können.“
Hier nun eine erneute Verunsicherung durch die Debatte um die Sommerferien heraufzubeschwören, wäre kontraproduktiv und helfe weder Schülern, Eltern noch dem Lehrpersonal in der jetzigen Situation.