KMK Lehrkräfteprognose – Bedarfe an Lehrerkräften müssen den Gegebenheiten an den Schulen angepasst werden
Presseerklärung
KMK Lehrkräfteprognose – Bedarfe an Lehrerkräften müssen den Gegebenheiten an den Schulen angepasst werden
Saarlouis, 07.Dezember 2019
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) sieht die Zahlen zum Lehrkräftebedarf bis 2030 der KMK kritisch.
„Eine Orientierung an den aktuellen Bedarfen ist der falsche Ansatz bei einer solchen Rechnung“, erklärt Lisa Brausch. Wir werden in Zukunft deutlich mehr Lehrkräfte an den Grund-, Förder- und Gemeinschaftsschulen benötigen, um den Anforderungen in den Schulen gerecht werden zu können. Hierbei sieht sie vor allem die Umsetzung der Inklusion sowie die Förderung der immer heterogener werdenden Schülerschaft als Herausforderung an das Bildungssystem.
Die Zahl der Lehrkräfte muss an die Bedarfe angepasst werden. Im Bereich der Sprachförderung werden in Zukunft deutlich mehr ausgebildete Lehrkräfte eingesetzt werden müssen. Lehrerinnen und Lehrer brauchen zudem unbedingt Entlastung in ihrer Unterrichtsverpflichtung um den deutlich angewachsenen Aufgabenfeldern, wie Beratung und Dokumentation sowie immer differenziertem Unterrichten, gerecht werden zu können. Dies gilt im Besonderen auch für die Schulleitungen von saarländischen Grundschulen, die nur wenig Leitungszeit und eine hohe Unterrichtsverpflichtung haben.
Ebenso fordert Brausch, dass vor jeder Klasse ein ausgebildeter Grundschullehrer stehen muss.
„Im Saarland unterrichten noch immer 100 schulformfremde Lehrkräfte an den Grundschulen. Es muss gelingen, alle jetzt fertig werdenden Grundschullehrerinnen und -lehrer auch im Saarland zu halten und sie nicht in andere Bundesländer abwandern zu lassen“, fordert Brausch.
Hinzu kommt, dass der Rechtsanspruch auf Ganztagsbildung und -betreuung ab 2025 umgesetzt werden soll, was den Bedarf an Lehrkräften in noch unabsehbarer Weise erhöhen wird.
„Die Politik darf die Augen vor der Realität nicht verschließen. Die Schulen werden in Zukunft deutlich mehr Lehrkräfte benötigen und dies darf nicht erst in den Köpfen ankommen, wenn es schon wieder zu spät ist“, so Brausch.