Aktuelle Bertelsmannstudie zum Lehrermangel an Grundschulen – umgehende Reaktion der Landesregierung erforderlich
Aktuelle Bertelsmannstudie zum Lehrermangel an Grundschulen – umgehende Reaktion der Landesregierung erforderlich
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) zeigt sich wenig überrascht von der aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung, die für das Jahr 2025 einen Mangel an mehr als 26000 Grundschullehrern in Deutschland prognostiziert.
Für den Verband stellt sich die Frage, warum es einer externen Studie bedarf, um den Lehrermangel aufzuzeigen, wo doch die Geburtenzahlen der Landesregierung vorliegen und Prognosen auch im Land erstellt werden.
„Schon jetzt fehlen an den Grundschulen des Saarlandes mehr als 100 Lehrerinnen und Lehrer. Nur durch die befristete Einstellung von schulformfremden Lehrkräften, von denen die Hälfte lediglich das erste Staatsexamen abgelegt hat, kann der Mangel im Saarland kompensiert werden“, erklärt Lisa Brausch, die Vorsitzende des SLLV.
Die Landesregierung müsse umgehend reagieren, um dem Problem fehlender Lehrerinnen und Lehrer entgegenzusteuern.
Dies bedeutet, dass die Zahl der Studienplätze an der Universität des Saarlandes für den Studiengang „Grundschulpädagogik“ erhöht werden müssten. Ebenso sei es notwendig weitere Fachleiterstellen auszuschreiben, um in der 2. Ausbildungsphase mehr Lehramtsanwärterinnen und -anwärter ausbilden zu können. Gleichzeitig bedürfen aber auch die schulformfremden Lehrkräfte umfassender Qualifizierung und Unterstützung.
Brausch fordert außerdem, die Attraktivität des Grundschullehramtes zu steigern. So müsse beispielsweise die Besoldung auf das Niveau der übrigen Schulformen angehoben werden. Es gehe auch nicht an, dass Grundschullehrer noch immer die höchste Unterrichtsverpflichtung im Land hätten.
Der SLLV fordert die Landesregierung auf, umgehend zu handeln. Nur mit gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern ist es möglich, die gestiegenen Anforderungen in den Schulen zu bewältigen und gute Unterrichts- und Erziehungsarbeit zu leisten.
Auch im Bereich der Förderschulen und in einzelnen Fachrichtungen der Gemeinschaftsschulen gibt es dringenden Handlungsbedarf.