Presseerklärung: SLLV kritisiert das Zurückhalten von bereits eingestellten Haushaltsmitteln für die Umsetzung der Inklusion
Presseerklärung
SLLV kritisiert das Zurückhalten von bereits eingestellten Haushaltsmitteln für die Umsetzung der Inklusion
Saarlouis, 11. Januar 2020
Mit großem Unverständnis und mit Verärgerung reagiert der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) darauf, dass laut Bildungsministerium von rund 500.000 Euro, die für den Einsatz multiprofessioneller Teams an Schulen in den Haushalt eingestellt waren, im Jahr 2019 nur 50.000 investiert wurden.
„Die Umsetzung der Inklusion hakt an allen Ecken und Enden, es fehlen nicht nur Lehrkräfte, es mangelt auch an den übrigen wichtigen Professionen, die ein Gelingen der Inklusion möglich machen würden. Wie kann es also sein, dass Mittel, die bereits in den Haushalt eingestellt waren, nicht umgehend auch an die Stellen geflossen sind, an denen sie so dringend benötigt werden“, kritisiert Michaela Günther, stellvertretende Vorsitzende des SLLV.
Die Zahl von über 500 Kindern, die ab diesem Schuljahr, zumeist auf Antrag der Eltern, in Förderschulen umgeschult wurden, spricht hier eine deutliche Sprache und belegt, dass auch die Erziehungsberechtigten erkannt haben, dass die Gelingensbedingungen für die Inklusion in den Regelschulen in vielen Fällen nicht gegeben sind.
Hier fordert der SLLV, dass die verbleibenden finanziellen Mittel nicht, wie vom Bildungsministerium geäußert, wieder nur exklusiv in ein Modellprojekt fließen dürfen.
Multiprofessionelle Teams werden an allen Standorten allgemeinbildender Schulen benötigt und müssen dringend zeitnah installiert werden.
Dabei ist die Ansiedelung der Zuständigkeit der Schulsozialarbeit beim Bildungsministerium nur ein erster Schritt. Damit Inklusion wirksam für die Schülerinnen und Schüler gelingen kann, bedarf es sinnvoller, standortbezogener Konzepte zum Einsatz unterschiedlicher Professionen.