Pressemitteilung vom 24.09.2025: Klassen- und Kursfahrten – Bildung darf nicht am Geld scheitern

Pressemitteilung vom 24.09.25:
Pressemitteilung: Klassen- und Kursfahrten – Bildung darf nicht am Geld scheitern
Pressemitteilung: Klassen- und Kursfahrten – Bildung darf nicht am Geld scheitern
Klassen- und Kursfahrten sind weit mehr als ein netter „Ausflug“. Sie sind ein zentraler Bestandteil schulischer Bildung – unabhängig von Schulform oder Altersstufe. Fahrten stärken das Gemeinschaftsgefühl, fördern Verantwortungsbewusstsein und soziale Kompetenzen. Sie eröffnen neue Lernorte und schaffen prägende Erinnerungen, die im Unterricht allein nicht entstehen können.
Der aktuelle Schulfahrtenerlass im Saarland setzt mit 120 Euro pro Kind und Schuljahr jedoch eine Grenze, die in der Realität längst nicht mehr ausreicht. Fahrtkosten, Unterkunft, Verpflegung und Eintrittsgelder lassen sich mit dieser Summe kaum finanzieren – insbesondere angesichts steigender Preise. Für Schulen und Lehrkräfte bedeutet das: Programme müssen gekürzt, Fahrten eingeschränkt oder sogar ganz gestrichen werden. Leidtragende sind die Schüler:innen, die auf wertvolle Bildungserfahrungen verzichten müssen.
„Wir fordern einen praxistauglichen Erlass, der Schulfahrten ermöglicht statt verhindert – schulformübergreifend, verlässlich und realitätsnah“, erklärt Britta Magenreuter, stellvertretende Landesvorsitzende des SLLV und Referentin für Gemeinschaftsschulen.„Klassenfahrten sind Bildung pur: Sie stärken Gemeinschaft, öffnen Horizonte und fördern Chancengerechtigkeit. Das darf nicht am Geld scheitern.“
Zusätzlich stellt sich die Frage, wie neue bildungspolitische Vorgaben umgesetzt werden können, denn künftig sollen alle saarländischen Schüler:innen verpflichtend Gedenkstätten aus der Zeit des Nationalsozialismus besuchen. Inhaltlich ist diese Regelung demokratiestärkend und für das Saarland – mit seiner Nähe zum ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof – unverzichtbar. Doch wer übernimmt hier die Kosten? Es ist unklar, ob sie vom ohnehin viel zu knapp bemessenen Klassenfahrtenbudget abgezogen werden. Ebenso sieht die neue Gemeinschaftsschulverordnung einen Austausch zur Sprachförderung und zum interkulturellen Lernen vor – mit Luxemburg und Frankreich. Dieser ab Klassenstufe 5/6 festgelegte Austausch ist zweifellos sinnvoll, doch auch hier gilt: Wie wird das Vorhaben finanziert? Ohne ausreichende finanzielle Mittel bleiben diese bildungspolitischen Ziele leere Versprechen.
Der SLLV appelliert deshalb eindringlich an die Politik, die finanzielle Grundlage für Schulfahrten deutlich anzuheben und damit den tatsächlichen Bedingungen vor Ort anzupassen. Schule muss mehr sein als nur Unterricht im Klassenzimmer – sie braucht Erfahrungsräume, die junge Menschen auf ihrem Bildungsweg nachhaltig prägen. Wer bei Fahrten spart, spart an Zukunft und Demokratie.
Die Pressemitteilung im PDF-Format: 2025-09-24 Klassen- und Kursfahrten – Bildung darf nicht am Geld scheitern