Pressemitteilung vom 14.08.2025: Bildungsübergänge im Blick – praxisnahe Umsetzung entscheidend

Pressemitteilung vom 14.08.2025: Bildungsübergänge im Blick – praxisnahe Umsetzung entscheidend
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) unterstützt den von Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot angekündigten Fokus auf Bildungsübergänge – vom Kita-Start bis zum Berufseinstieg. „Übergänge sind entscheidende Weichenstellungen im Bildungsweg. Sie müssen so gestaltet werden, dass kein Kind und kein Jugendlicher auf der Strecke bleibt“, bestätigt Dominik Schwer, Vorsitzender des SLLV. Der Verband begrüßt das Vorhaben, gezielte Frühförderungen (im Bereich Sprache oder hinsichtlich der Basiskompetenzen) mit der multiprofessionellen „Allianz für Sprachförderung und Teilhabe“ zu etablieren – eine Maßnahme, die Grund- und Förderschulen deutlich entlasten kann.
Trotz grundsätzlicher Zustimmung sieht der Verband auch Fragen in der praktischen Umsetzung. „Die Ideen sind gut – aber wie, wann und von wem sollen sie konkret umgesetzt werden, wenn viele verschiedene Institutionen eingebunden sind?“, fragt Schwer. Unklar sei auch, wie die vorgezogenen Schulanmeldungen organisatorisch ablaufen sollen. „Das darf auf keinen Fall zu zusätzlichem Verwaltungsaufwand für Schulen und Schulleitungen führen“, mahnt er.
Darüber hinaus ergänzt Schwer: „Wenn die Schulreife durch vorgezogene Schulanmeldungen stärker in den Fokus rückt, muss auch der Bildungsauftrag der Kindergärten weiterentwickelt und verbindlich ausgestaltet werden – ein Anliegen, das der SLLV seit Langem verfolgt.“
Der SLLV fordert viele dieser Neuerungen in seinem Leitantrag:
- die frühzeitige und systematische Sprachbildung sowie die Förderung von Basiskompetenzen bereits im Vorschulbereich
- die Wiedereinführung von Schulkindergärten und Sprachförderklassen, um Sprachförderung nachhaltig und flächendeckend zu sichern
- den Ausbau verbindlicher regionaler Bildungsnetzwerke, die Schulen, Kindergärten, Jugendhilfe, Sozialarbeit, Gesundheitswesen, Kultur, Wirtschaft und Zivilgesellschaft systematisch miteinander verknüpfen
Mit dem Fokus auf Übergangsphasen möchte das Ministerium zudem den Weg von der Schule in den Beruf unterstützen. „Wir hoffen, dass insbesondere die Schüler:innen mit Förderbedarf stärker in den Blick genommen werden, denn für sie existieren bisher nur wenige funktionierende Übergänge“, so Schwer.
Der SLLV sieht in den Plänen des Ministeriums eine große Chance, Bildungsbiografien zu stärken und Chancengerechtigkeit zu verbessern. Entscheidend wird jedoch sein, dass die Maßnahmen realistisch, klar geregelt und für alle Beteiligten umsetzbar sind – egal ob im Kita-Bereich, in den Schulen oder den Übergängen zum Beruf. „Wir stehen bereit, unsere Erfahrung in den Prozess einzubringen – damit aus guten Ideen auch tatsächlich gute Praxis wird“, so Schwer abschließend.
Die Pressemeldung im PDF-Format: 2025-08-14 Übergänge gestalten