Pressemitteilung vom 06.06.2025: Die Inklusion in Deutschland stagniert: Lehrkräfte fordern mehr Unterstützung und Ressourcen

Pressemitteilung vom 06.06.2025:
Die Inklusion in Deutschland stagniert: Lehrkräfte fordern mehr Unterstützung und Ressourcen
Die Inklusion an deutschen Schulen steht weiterhin vor großen Herausforderungen und ist in den letzten Jahren kaum vorangekommen. Trotz politischer Bemühungen bleibt die Umsetzung unzureichend, wie eine repräsentative forsa-Befragung von 2.737 Lehrkräften zur schulischen Inklusion zeigt.
Viele Lehrer:innen berichten von Überforderung, unzureichender Ausstattung und erheblichem Personalmangel, was die Qualität des inklusiven Unterrichts deutlich beeinträchtigt. Diese Mängel spiegeln sich auch auf Landesebene wider. So erklärt Dominik Schwer, Vorsitzender des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (SLLV): „Die aktuelle VBE-Studie zur Inklusion unterstreicht, was wir im Saarland seit Jahren erleben: Inklusion ist bislang kaum mehr als ein leeres Versprechen. Die Anforderungen steigen – doch die nötigen Ressourcen lassen weiter auf sich warten. Lehrkräfte stehen häufig ohne ausreichende personelle, zeitliche oder fachliche Unterstützung vor hochkomplexen Aufgaben.“
Überlastung und Frustration sind Folge dieser Rahmenbedingungen. Als Resultat dessen spricht sich fast die Hälfte der Befragten für den mehrheitlichen Erhalt von Förderschulen aus. Auch Dominik Schwer betont die Bedeutung der Förderschule: „Inklusion darf nicht als Allheilmittel verstanden werden. Die Förderschulen im Saarland leisten eine wertvolle und unverzichtbare Arbeit. Sie bieten spezialisierte Lern- und Entwicklungsräume für Kinder und Jugendliche mit besonderen Unterstützungsbedarfen – und müssen deshalb gestärkt und in die inklusive Bildungslandschaft eingebunden bleiben.“
Doch die schulische Inklusion hat sich laut Umfrage seit 2020 kaum verbessert. Die Lehrkräfte fühlen sich allein gelassen – der Handlungsdruck wächst. Der VBE fordert deshalb gezielte Investitionen in Personal, Qualifikation und barrierefreie Lernumgebungen. Dem stimmt der SLLV vollumfänglich zu. „Inklusion ist kein Kostendämpfungsprogramm. Sie ist ein Menschenrecht – und als solches darf sie nicht scheitern an Ressourcenmangel, Konzeptlosigkeit und Überforderung“, erklärt Schwer. Der SLLV fordert deshalb konkret die Aufstockung der Personalressourcen, die Modernisierung der räumlichen und digitalen Infrastruktur sowie eine echte Einbindung der schulischen Praxis in bildungspolitische Entscheidungen.
Die Pressemitteilung im PDF-Format: 2025-06-06 Pressemitteilung SLLV Inklusion