Pressemitteilung: SLLV lehnt den Vorstoß zur Lockerung der Quarantänereglung an Schulen ab
Saarlouis, den 07. November 2020
Pressemitteilung
SLLV lehnt den Vorstoß zur Lockerung der Quarantänereglung an Schulen ab
Nach Medienberichten haben sich mehrere Landrätinnen und Landräte für eine Lockerung der Quarantäneregelung an den Schulen ausgesprochen. So sollen bei einer Covid19 Infektion in einer Klasse nicht mehr alle Schülerinnen und Schüler in häusliche Quarantäne geschickt werden, sondern nur noch ein eingeschränkter Kreis der Klassengemeinschaft.
Lisa Brausch, Vorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, warnt eindringlich: „Wer soll in solch einem Fall die Entscheidung darüber treffen, welche Mitschüler in Quarantäne geschickt werden. Dies ist nicht Aufgabe der Schulen und Lehrkräfte und darf keinesfalls auf diese abgewälzt werden. Durch die Verschärfung des Musterhygieneplanes werden die Schulleitungen und Lehrkräfte noch mehr in die Verantwortung genommen. Es werden ihnen zusätzliche Überwachungsaufgaben übertragen, die mit ihrem eigentlichen Lehrauftrag nichts zu tun haben. Beides gleichzeitig zu leisten ist ein Unding!“
Vor allem in den Grundschulen und in vielen Förderschulen besteht keine Maskenpflicht. Hier darf von der derzeitigen Quarantäneregelung zum Schutz aller keinesfalls abgewichen werden. „Außerdem ist Schule auch in Corona-Zeiten kein starres Gebilde, wo alle den ganzen Morgen an ihrem Platz festkleben, es gibt immer Berührungspunkte unter den Kindern einer Klassengemeinschaft. Und spätestens im Bus sind die Gruppen wieder durchmischt und das uneingeschränkte Tragen von Masken kann nicht überwacht werden“, erklärt Brausch. Ein einfaches „Weiter so!“ könne und dürfe es nicht mehr geben.
Der SLLV bekräftigt deshalb seine Forderung nach einem organisierten Hybridunterricht im wochenweisen Wechsel. Mit etwas zeitlichem Vorlauf und ganz klaren Ablaufplänen könnten viele Familien eine Betreuung daheim besser organisieren als eine unvorhersehbare Quarantäne, mit der ständig gerechnet werden muss. Eine Notbetreuung in den Schulen für Kinder berufstätiger Eltern oder Kinder aus prekären Familienverhältnissen durch z.B. das Personal der FGTS sei erforderlich, benötige aber auch einen organisatorischen Vorlauf.
Außerdem fordert der Verband die Bildungsministerin als Dienstherrin eindringlich auf, endlich allen Lehrkräften, die dies möchten, FFP2 Masken zu ihrem eigenen Schutz zur Verfügung zu stellen.