Pressemitteilung: SLLV bekräftigt seine Forderung nach zusätzlichen Schutzmaßnahmen an den Schulen
Saarlouis, den 04. November 2020
Pressemitteilung
SLLV bekräftigt seine Forderung nach zusätzlichen Schutzmaßnahmen an den Schulen
Nach Medienberichten befinden sich derzeit im Saarland mehr als 2800 Schüler und Lehrkräfte in Quarantäne, insgesamt stehen über 600 Lehrkräfte durch Attest, Schwangerschaft oder Quarantäne nicht für den Einsatz im Präsenzunterricht zur Verfügung.
Lisa Brausch, Vorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (SLLV) zeigt sich wenig erstaunt über eine solch hohe Zahl. „Dass auch in den Schulen die Infektionszahlen deutlich und stetig steigen, war schon seit Wochen vorauszusehen. Eigentlich müssten solch hohe Zahlen die Politik doch endlich wach rütteln. Weitere Maßnahmen zum Schutz von Schülern und Lehrkräften müssen umgehend zum Tragen kommen.“
Sie fordert die Bildungsministerin auf, den Eltern nicht weiterhin zu versprechen, dass die Schulen und Kitas auf jeden Fall geöffnet bleiben. „Dass wir den Betrieb uneingeschränkt aufrecht erhalten können ist Augenwischerei“, erklärt die Landesvorsitzende. Vielmehr sieht Brausch den Zeitpunkt gekommen, den Familien ehrlich und mit etwas zeitlichem Vorlauf aufzuzeigen, welche Maßnahmen die Politik für die Schulen noch ergreifen müsse. Dabei steht der Hybridunterricht als Forderung des SLLV an oberster Stelle.
Mit etwas zeitlichem Vorlauf und ganz klaren Ablaufplänen könnten viele Familien eine Betreuung daheim besser organisieren als eine unvorhersehbare Quarantäne, mit der ständig gerechnet werden muss. Eine Notbetreuung in den Schulen für Kinder berufstätiger Eltern oder Kinder aus prekären Familienverhältnissen durch z.B. das Personal der FGTS ist erforderlich, benötigt aber auch einen organisatorischen Vorlauf.
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband bekräftigt seine Forderungen:
- eine umgehende Rückkehr zum Hybridunterricht im Wochenmodell.
- Die Einführung der Maskenpflicht in jüngeren Klassenstufen entsprechend der Hinweise des RKI.
- Lüftungsanlagen in allen Klassenräumen zu installieren.
- dass das Bildungsministerium allen Kolleginnen und Kollegen FFP 2 Masken in ausreichendem Maße zur Verfügung stellt.
- die Unterstützung durch sogenannte Schulhelfer für außerunterrichtliche Tätigkeiten wie z.B. Pausenaufsicht.
- Den Einsatz von Lehrkräften auf einen Standort zu beschränken.
- die zeitnahe Einstellung weiterer Lehrkräfte zur Kompensation von Ausfällen durch Krankheit, Quarantäne oder Betreuung der eigenen Kinder.
- eine Ausweitung der Entscheidungsgewalt von Schulleitungen, um wichtige und unumgängliche Maßnahmen an ihren Schulen standortbezogen schnellstmöglich umsetzen zu können.