Pressemitteilung: Junger SLLV fordert von der Politik – Seid ehrlich zu Euch und zu uns
Saarlouis, den 24. November 2020
Junger SLLV fordert von der Politik – Seid ehrlich zu Euch und zu uns- lasst den Schulen deutlich mehr Spielraum bei der Gestaltung unter Pandemiebedingungen.
Die Coronapandemie spiegelt deutlich den seit Jahren vorherrschenden Lehrermangel an den saarländischen Schulen.
Seit Jahren fordert der Junge SLLV gemeinsam mit dem Saarländischen Lehrerinnen und Lehrerverband mehr Planstellen im saarländischen Schuldienst. Doch die Bewerberlage ist mehr als dürftig.
Seit Jahren kreiden wir die Missstände im Schulsystem an und fordern eine deutliche Attraktivitätssteigerung unseres Lehrberufs.
„Um mehr Lehrkräfte in die saarländischen Schulen zu bringen, müssen endlich die Arbeitsbedingungen verbessert werden“, so Wiebke Renkes, Landessprecherin des Jungen SLLV. „Dazu zählen vor allem die einheitliche Besoldung der Lehrkräfte aller Schulformen, die Verringerung der Unterrichtsverpflichtung und ein deutlich kleinerer Klassenteiler, um allen Kindern mit jeglichen Förderbedarfen adäquat gerecht zu werden.“
Der Junge SLLV kreidet gerade in Zeiten von Corona an:
- keine Pausen für Lehrkräfte
- Lüftungsprotokolle und zahlreiche zusätzliche Dokumentationen
- permanente und ständige Kontrolle der AHA – Regeln
- zu große Lerngruppen
Wir fordern:
- eine Alternative zum Präsenzunterricht in vollen Klassen
- einen besseren und unbürokratischen Gesundheitsschutz aller an Schule Beteiligten
- wieder Zeit für den kollegialen Austausch und das pädagogische Miteinander in den Kollegien
- die Einrichtung eines Studienganges Sonderpädagogik an der Universität des Saarlandes
- A13 für alle Lehrkräfte aller Schulformen
„Wir befinden uns seit März in keinem Regelbetrieb mehr. Die Ministerin muss endlich ehrlich zu ihren Lehrkräften, der Elternschaft und Schülerschaft sein.“
„Die Politik muss endlich den Druck rausnehmen und sich eingestehen, dass wir uns in einer Ausnahmesituation befinden, in der es nicht mehr um die Zahl der Leistungsnachweise geht, sondern um ein soziales Auffangen unser Schülerschaft und um den Gesundheitsschutz aller an Schule Beteiligten“, so der Junge SLLV.
Den Schulen muss der Wechsel zu einer Alternative zum Präsenzunterricht in vollen Klassen nach individuellen und örtlichen Gegebenheiten ermöglicht werden. „Alle Schulleitungen besitzen genügend Professionalität und Fingerspitzengefühl, um das für ihren Standort Bestmögliche zu entscheiden und umzusetzen,“ stellt die Vorsitzende Renkes fest.
Die Politik muss endlich die Empfehlungen des RKI berücksichtigen, umsetzen und mit dem gesundheitlichen Spiel „eines Fahrens auf Sicht“ aufhören. Es kann nicht sein, dass auf Biegen und Brechen, die Gesundheit der Lehrkräfte, der Schüler und somit ganzer Familien aufs Spiel gesetzt wird.
Das Recht auf körperliche Unversehrtheit muss einen höheren Stellenwert haben als das Recht auf Bildung. Der Junge SLLV erwartet von der Ministerin, dass sie endlich Ihrer Fürsorgepflicht nachkommt.