Pressemitteilung des SLLV vom heutigen 2. April 2021: Testpflicht muss für alle Schulformen gelten
Saarlouis, den 02. April 2021
Pressemitteilung
SLLV: Testpflicht muss für alle Schulformen gelten
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) begrüßt es, dass an den weiterführenden Schulen ab dem 19. April eine Testpflicht eingeführt werden soll. Die Teilnahme am Präsenzunterricht ist demnach dort künftig an die Verpflichtung geknüpft, dass sich Schülerinnen und Schüler zweimal wöchentlich testen lassen.
Lisa Brausch, Vorsitzende des SLLV erklärt hierzu: „Die Einführung der Testpflicht ist unumgänglich, wenn man Schulen komplett öffnen möchte. Sie dient dem Schutz der gesamten Schulgemeinschaft.“ Brausch kritisiert aber, dass diese Testpflicht nicht für alle Schulformen gleichermaßen eingeführt werde. „Warum nimmt man die Grundschulen und die Primarstufen der Förderschulen aus dieser Verpflichtung heraus? Das Infektionsgeschehen findet dort gleichermaßen statt. Auch hier gilt es die Schülerschaft und die Lehrkräfte bestmöglich zu schützen.“ Deshalb fordert der SLLV die Testpflicht direkt ab 19. April auf alle Schulformen auszuweiten. Gleichzeitig weist die Landesvorsitzende darauf hin, dass die komplette Öffnung der Schulen bei den derzeit steigenden Infektionszahlen ein großes Risiko birgt und fordert das Pandemiegeschehen weiterhin ganz genau im Auge zu behalten und gegebenenfalls die Öffnungspläne anzupassen.
Es müsse auch sichergestellt sein, dass genügend außerschulisches Personal in den Schulen zur Testung eingesetzt wird, da die zusätzlichen bürokratischen Aufgaben bei einer hohen Anzahl von Tests nicht auch noch von den Schulleitungen übernommen werden könnten. „Bereits das Einrichten der internen Testzentren an den Schulen war ein enormer Aufwand und die Organisation der wöchentlichen Testungen liegt weiterhin komplett bei den Schulleitungen. Hier müssen unbedingt Nachbesserungen erfolgen und die komplette Organisation und Durchführung der Testungen in außerschulische Hand gelegt werden. Es kann nicht sein, dass Schulen jetzt auch noch zuständig sein sollen für Bescheinigungen, die den Zugang zu außerschulischen Freizeitangeboten im Nachmittag öffnen. Wann soll denn in der Vollpräsenz noch Unterricht gehalten werden?“, ärgert sich die Landesvorsitzende. Brausch könnte sich auch im Bereich der Schulen eine Unterstützung durch die Bundeswehr vorstellen.
Mit Blick darauf, dass Kinder und Jugendliche, die sich nicht testen lassen, Angebote im „Lernen von zuhause“ erhalten sollen, kritisiert Lisa Brausch die anfallende Mehrarbeit für die Lehrkräfte. „Hier müssen dann Unmengen von Plänen für einzelne Schülerinnen und Schüler aufgestellt werden – wie sollen die Lehrkräfte das noch schaffen?“
Zudem fordert der Verband die Politik zum wiederholten Male auf, endlich die Impfpriorisierung für Lehrkräfte an weiterführenden Schulen vorzunehmen und dadurch das Lehrpersonal auch an diesen Schulformen umfassender zu schützen.