Pressemitteilung des SLLV vom 8. Juli 2021: Kritische Bilanz zum Schuljahresende
Saarlouis, den 08. Juli 2021
Pressemitteilung
Kritische Bilanz zum Schuljahresende
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) zieht kurz vor Beginn der Sommerferien eine kritische Bilanz zum Schuljahr 2020/21.
„Schon seit vielen Jahren werden die Schulen vor immer größere Herausforderungen gestellt, Lehrkräfte und Schulleitungen erhalten immer mehr Aufgaben, die dafür notwendigen Ressourcen werden aber nur unzureichend oder gar nicht zur Verfügung gestellt.
Lisa Brausch, Vorsitzende des SLLV erläutert hierzu: „Das Schuljahr hat Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, pädagogisches Personal, Schulleitungen und auch die Eltern vor enorme Herausforderungen gestellt und an die Grenzen der Belastbarkeit geführt. Der Schulalltag war geprägt durch immer wieder neue Anforderungen, die ständige Flexibilität verlangten. Die Arbeitszeiten der Kolleginnen und Kollegen wurden in nie dagewesener Weise entgrenzt. Lehrkräfte, pädagogisches Personal und Schulleitungen leisteten allen Widerständen zum Trotz eine äußerst beeindruckende und engagierte Arbeit. Sie reagierten kreativ auf die pandemischen Herausforderungen und die immer wieder neuen, häufig sehr kurzfristig gesetzten, Vorgaben.“
Für das kommende Schuljahr hat die Politik nun ein Langfrist-Aufholprogramm aufgelegt. Die dort fließenden Millionenbeträge wirken in ihrer Gesamtsumme enorm. Betrachtet man aber, was an die einzelnen Schulen fließt, ist dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Von einer wirklichen zusätzlichen Förderung sind wir weit entfernt“, ärgert sich Lisa Brausch. „Förderung durch Lehramtsstudenten oder anderes pädagogisch geschultes Personal kann weder Lernlücken umfassend und nachhaltig schließen noch die großen Unterstützungsbedarfe im sozial-emotionalen Bereich ausreichend decken. Kinder und Jugendliche benötigen Bezugspersonen, zu denen sie dauerhaft Vertrauen aufbauen können.“
Der SLLV fordert deshalb eindringlich den Klassenteiler, zumindest in den Eingangsklassen aller Schulformen herabzusetzen. Kleinere Klassen bieten bessere Bildungschancen für alle! Hier setzt Bildungsgerechtigkeit an!
Zudem müssen Schulleitungen, deren Aufgabenfeld um ein Vielfaches ausgeweitet wurde, Entlastung erfahren, indem sie zusätzliche Stunden für die Erfüllung der unzähligen Verwaltungsaufgaben erhalten.