Pressemitteilung des SLLV vom 29. November 2021: Geplante Verschärfung der Corona-Regeln im Saarland – auch Schulen brauchen umfassendere Schutzkonzepte
Saarlouis, den 29.November 2021
Pressemitteilung
Geplante Verschärfung der Corona-Regeln im Saarland – auch Schulen
brauchen umfassendere Schutzkonzepte
Morgen wird der Ministerrat über die geplanten Änderungen und die damit einhergehenden Verschärfungen bei den Corona-Regeln im Saarland entscheiden. „Hierbei werden alle Lebensbereiche ins Visier genommen und dort die Regelungen angepasst bzw. verschärft. Nur an den Schulen soll alles bleiben wie es ist! Das kann doch nicht wirklich der endgültige Plan der Landesregierung sein! Eine solche Ignoranz gegenüber den Kindern und Jugendlichen sowie den Lehrkräften und allen weiteren Beschäftigten an Schulen ist für mich nicht mehr nachvollziehbar!“, ereifert sich die Landesvorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen und Lehrerverbandes (SLLV), Lisa Brausch.
Immer mehr Schülerinnen und Schüler und auch Lehrkräfte (die größtenteils geimpft sind) stecken sich mit dem Coronavirus an und tragen die Infektion in ihre Familien oder auch aus den Familien in die Schule.
Die zweimaligen Testungen in den Schulen sind keinesfalls ausreichend, um Infektionen herauszufiltern.
Es zeigt sich vor allem täglich immer deutlicher, dass die Lollitests an Grundschulen eine enorme Fehlerquote aufweisen. Hierbei stellt es sich als äußerst gefährlich heraus, dass bei vielen Kindern, die infiziert sind, die Lollitests negativ ausfallen. So wiegen sich die Eltern in trügerischer Sicherheit und schicken ihre kranken Kinder guten Gewissens zu deren Freizeitaktivitäten und weiterhin in die Schule.
Dies hat der SLLV den Verantwortlichen in Gesundheits- und Bildungsministerium eindringlich geschildert und sie aufgefordert, Lösungen herbeizuführen! „Bislang hat sich in dieser Sache jedoch noch überhaupt nichts getan und täglich erreichen den Verband mehr Hilferufe von Schulen, die sich nicht mehr ausreichend geschützt sehen und in den sich die Fall- und Quarantänezahlen häufen. Dieses Testroulette ist eine tickende Zeitbombe, es wird vor Weihnachten die getroffenen Verschärfungen der Maßnahmen des übrigen öffentlichen Lebens überlagern oder gar durchkreuzen“, sagt Lisa Brausch und macht ihren Unmut darüber deutlich.
Zudem sind die Dauerzertifikate, die die Kinder vor den Herbstferien erhalten haben, gänzlich ohne Aussagekraft. Es kann damit nicht nachvollzogen werden, wann ein Schüler/eine Schülerin letztmalig in der Schule getestet wurde. Dies stellt in den Augen des Verbandes eine zu wenig bzw. gar nicht bedachte Infektionsquelle dar. Auch ungetestete Kinder oder solche, bei denen der Test älter als 24 Stunden ist, können am Vereinstraining und am öffentlichen Leben uneingeschränkt teilnehmen und dort, wo viele Personen aus unterschiedlichen Klassen und Schulen zusammenkommen, Infektionen unkontrolliert verbreiten.
Dieser Missstand darf nicht weiterhin so bestehen bleiben!
Der SLLV wiederholt deshalb nochmals vehement seine Forderungen zur Verschärfung der Corona-Regeln in den Schulen:
- Tägliche Testungen von allen Schülerinnen und Lehrkräften und weiterem Personal
- Rückkehr in der Grundschule zu den zweimal in der Woche durchgeführten Testungen durch medizinisches Personal und Testung an den übrigen Tagen per Lollitest
- Das Ausstellen tagesaktueller Testzertifikate für Schülerinnen und Schüler
- Wiederaufnahme der Kohortenregelung, um die Kontaktnachverfolgung zu sichern
- Aussetzen des Kooperationsjahres, um Infektionsübertragung aus Kitas in die Schulen zu vermeiden
- Weitreichendere Quarantäneregelungen für Schulklassen mit mehreren
infizierten Personen
- Niedrigschwellige Impfangebote an den Schulen
- Zur Verfügungstellen von Testmaterial für die Weihnachtsferien für Schülerinnen und Schüler und alle in der Schule beschäftigen Personen.