Presseerklärung vom 26. Februar 2020: SLLV kritisiert die geplante Einsparung von Lehrerstellen zur Deckung des Beförderungsbudgets
SLLV kritisiert die geplante Einsparung von Lehrerstellen zur Deckung des Beförderungsbudgets
Saarlouis, 26. Februar 2020
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband kritisiert die Pläne des Finanzministeriums, Lehrerstellen abzubauen, um mit diesem eingesparten Geld die Funktionsstellen an den Schulen zu finanzieren.
„Funktionsstellen an Schulen sind wichtig, um die vielfältigen Aufgaben in Koordination und Verwaltung zu bewältigen“, erklärt Lisa Brausch, Vorsitzende des SLLV. Derzeit beträgt die Wartezeit nach Übertragung eines Funktionsamtes, wie z.B. einer Schulleitungsfunktion, mindestens 2 Jahre bis die Beförderung erfolgt und dann auch die höheren Bezüge gezahlt werden. Diese Sparmaßnahme der Landesregierung mache diese Stellen, auf denen ein großes Maß an Verantwortung laste, nicht unbedingt attraktiv, erläutert die Vorsitzende. Zudem merkt sie an, dass es vor allem in den Grundschulen nur sehr wenige Funktionsstellen gibt. „Nicht einmal jede Grundschule hat einen Konrektor und die Bewerberlage für die ausgeschriebenen Stellen ist äußerst schlecht“, fügt Brausch hinzu.
Nun aber einzufordern, dass Lehrerstellen zur Gegenfinanzierung der Funktionsstellen gestrichen werden, sieht Brausch als ein Unding.
„In Zeiten, in denen jede verfügbare Lehrkraft dringend gebraucht wird, darf man über einen Abbau erst gar nicht nachdenken. Ganz im Gegenteil wäre es dringend nötig, die Lehrerstellen aufzustocken, um den Gegebenheiten an den Schulen gerecht zu werden. So dürfe man nicht verkennen, dass durch die Umsetzung der Inklusion, die Beschulung von vielen Kindern mit Migrationshintergrund ohne ausreichende Deutschkenntnisse, das Arbeiten in multiprofessionellen Teams, die vielfältigen Unterstützungs- und Beratungsaufgaben und die sehr heterogene Schülerschaft mit vielfältigen Unterstützungsbedarfen einen anderen Schüler-Lehrerschlüssel benötigt als dies früher der Fall war.
Die Vorsitzende des SLLV fordert deshalb: „Herr Finanzminister, schaffen Sie endlich mehr Lehrerstellen anstelle eines Stellenabbaus. Bildung als höchstes Gut unseres Landes darf nicht länger als Sparstrumpf der Politik missbraucht werden.“