Presseerklärung des SLLV vom 30. April 2020: Prüfungen zum mittleren Bildungsabschluss und Hauptschulabschluss werden in schuleigene Vergleichsarbeiten umgewandelt – eine gute Entscheidung
Saarlouis, den 30. April 2020
Prüfungen zum mittleren Bildungsabschluss und Hauptschulabschluss werden in schuleigene Vergleichsarbeiten umgewandelt – eine gute Entscheidung
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) begrüßt die Entscheidung des Ministeriums für Bildung und Kultur, in diesem Jahr auf Grund der besonderen Verhältnisse auf eine landesweite Abschlussprüfung zum mittleren Bildungsabschluss und zum Hauptschulabschluss zu verzichten.
Lisa Brausch, Landesvorsitzende des SLLV, erklärt: „Wir befürworten den diesjährigen Kompromiss schulinterner Vergleichsarbeiten. Jedoch stellen diese eine Mehrbelastung für die Kolleginnen und Kollegen dar, die nun sehr schnell eine schulinterne umfangreiche Vergleichsarbeit aufstellen müssen.“
Hier muss im Gegenzug eine Entlastung für die entsprechenden Lehrerinnen und Lehrer geschaffen werden.
Verwundert zeigt sich Brausch darüber, dass die Gemeinschaftsschule, die ihre Schülerinnen und Schüler zu drei unterschiedlichen Abschlüssen führt, nämlich zum Hauptschulabschluss, zum mittleren Bildungsabschluss und über G9 auch zum Abitur, wieder einmal zuletzt ins Visier genommen wird.
Hier stellt sich dem Verband die Frage, wie es sein kann, dass vor 2 Wochen bereits über die Abschlussprüfungen an Gymnasien und beruflichen Schulen entschieden wurde, aber erst am gestrigen Mittwoch über den Hauptschulabschluss und den mittleren Bildungsabschluss?
Der SLLV fordert die Verantwortlichen wiederholt vehement auf, Gymnasium und Gemeinschaftsschule als gleichberechtigte Säulen im Bildungssystem zu betrachten.
Dies muss sich auch in den Entscheidungen wiederspiegeln.
Gleichwertigkeit der beiden Schulformen darf es nicht nur auf dem Papier geben.