Presseerklärung des SLLV vom 22. Mai 2020: SLLV – dringender Handlungsbedarf schon vor der Pandemie
Saarlouis, den 22. Mai 2020
Stellungnahme zur Forderung der Bildungsministerin: Mehr Lehrkräfte und kleinere Klassen
SLLV – dringender Handlungsbedarf schon vor der Pandemie
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) begrüßt den Vorstoß von Bildungsministerin Streichert-Clivot, dringend hunderte von Lehrerstellen mehr einzufordern.
Lisa Brausch, Vorsitzende des SLLV erklärt hierzu: „Diese Forderung hat der SLLV schon vor Ausbruch der Pandemie immer wieder eindringlich gestellt. Schon seit Jahren sehen wir, wie eng die Personaldecke der einzelnen Schulen ist und wie viel Unterricht bei einer genauen Betrachtung effektiv ausfällt. Auch zur Umsetzung der Inklusion und der individuellen Förderung einer immer heterogeneren Schülerschaft braucht man zusätzliche Lehrkräfte. Moderner Schulunterricht kann nicht mehr die One Man/Woman Show von früher sein, vielmehr braucht man Doppelbesetzungen, zusätzliche Differenzierungen in kleinen Gruppen, Angebote für begabte Schüler und solche mit sozial-emotionalen oder anderen Defiziten.“
Hinzu kommt, dass nach Ausbruch der Corona-Pandemie viele Lehrerinnen und Lehrer nicht im Präsenzunterricht vor Ort sein können, da sie oder ihre Angehörigen selbst zur Risikogruppe zählen. Auch das verschärft die personelle Lage der Schulen.
Brausch hält eine Verkleinerung der Eingangsklassen für einen guten ersten Schritt. „Aber nicht nur die Kinder, die an einem Übergang stehen, brauchen zusätzliche Förderung nach dieser langen Zeit des Lernens zu Hause. Auch bei Schülern der übrigen Klassenstufen gibt es Auswirkungen, die von Lehrerinnen und Lehrern aufgearbeitet werden müssen, sowohl im Bereich des Lernens als auch auf sozial-emotionaler Ebene“ erklärt sie.
Zudem braucht man zusätzliche Lehrerstellen um endlich die Schulleitungen, deren Arbeitsgebiet sich deutlich ausgeweitet hat, zu entlasten.