Presseerklärung des SLLV vom 22. Juni 2020 zu den Plänen der Landesregierung: Mehr Lehrerstellen für eine bessere Bildung
Saarlouis, den 22. Juni 2020
Stellungnahme des SLLV zu den Plänen der Landesregierung:
Mehr Lehrerstellen für eine bessere Bildung
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) begrüßt die Pläne der Landesregierung, bis 2022 auf einen Stellenabbau im Bereich der Bildung zu verzichten sowie 125 neue Planstellen zu schaffen.
Lisa Brausch, Vorsitzende des SLLV erklärt hierzu: „Die Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, wie dünn die Personaldecke an den saarländischen Schulen gestrickt ist. Es ist deshalb dringend erforderlich die Zahl der Lehrerstellen aufzustocken.“
Schon seit Jahren fordert der Lehrerverband eine bessere Personalisierung, um den gestiegenen Anforderungen im Bildungsbereich sowie den veränderten Bedingungen in den Schulen gerecht werden zu können. Veränderte Sozialstrukturen und weitreichende Unterstützungsbedarfe können nur mit mehr Personal zugunsten der betroffenen Schülerinnen und Schüler realisiert werden.
Zusätzliche Lehrerstellen dürften aber nicht nur zur Deckung des Grundbedarfs genutzt werden. Es würden auch weitere Lehrerstellen benötigt, um den Klassenteiler herabsetzen zu können.
Ebenso müsse es zu einer Entlastung der Schulleitungen kommen.
„Deutschlandweit haben die Schulleitungen der Grundschulen im Saarland noch immer die höchste Unterrichtsverpflichtung. Sie benötigen unbedingt mehr Zeit, also weniger Stunden im Unterricht, um ihren vielfältigen Leitungsaufgaben gerecht zu werden“, erklärt Brausch.
Brausch fordert weiter, alle befristeten Verträge in unbefristete Stellen umzuwandeln. Dazu erklärt die Vorsitzende: „Wir dürfen es nicht riskieren, dass im Saarland ausgebildete junge Lehrkräfte in andere Bundesländer abwandern.“
Die Landesregierung setzt ein positives Zeichen damit, den Stellenabbau zu stoppen und mehr Lehrerstellen in den kommenden Jahren zu schaffen. Offensichtlich hat man endlich verstanden, dass gute Bildung nur mit ausreichend Personal umgesetzt werden kann.
Der SLLV beurteilt die Pläne auch als ein sichtbares Signal der Wertschätzung für die Lehrerinnen und Lehrer in unserem Land. Schade ist nur, dass erst das Eintreten des Ernstfalles mit der Corona-Pandemie dazu geführt hat.