Presseerklärung des SLLV vom 13. Oktober 2020: Verlängerung der Ferien im Winter bedeutet nur eine zeitliche Verschiebung der Problematik
Pressemitteilung
Saarlouis, den 13. Oktober 2020
SLLV – Verlängerung der Ferien im Winter bedeutet nur eine zeitliche Verschiebung der Problematik
Der SLLV sieht den Vorschlag der CDU, die Weihnachtsferien zu verlängern und dafür die Oster-bzw. Sommerferien zu kürzen, lediglich als eine Verschiebung der Infektionsproblematik an.
Zwar sei es sinnvoll und gut, schon frühzeitig über alle sinnvollen Schutzmöglichkeiten nachzudenken, jedoch bedeute diese Verschiebung auch, dass die Eltern deutlich länger eine Betreuung der Kinder während der kalten Jahreszeit sicher zu stellen hätten, erläutert die Vorsitzende des SLLV, Lisa Brausch.
Vielmehr ist es notwendig, das Infektionsgeschehen gezielt und regional im Auge zu behalten und dort, wo es notwendig ist, angemessen zu reagieren. Oberste Priorität muss dabei immer der Schutz von Schülern und Personal in den Schulen haben.
Der SLLV fordert die Politik auf, eine Verkleinerung der Lerngruppen und die damit verbundene Rückkehr zum Hybridunterricht nicht gänzlich auszuschließen. Ein Lüftungskonzept, wie es der aktuelle Musterhygieneplan vorsieht (ein Lüften für 2-3 Minuten alle 20 Minuten und geöffnete Fenster während der Pausen), ist in den Wintermonaten bei eisiger Kälte unvorstellbar.
„Sollen Kinder eingewickelt in Decken und Lehrpersonal mit dicken Winterjacken und Schals unterrichten?“, fragt sich Brausch zurecht. So sind Krankheitswellen vorprogrammiert.
Lisa Brausch betont noch einmal, dass der Schutz der Gesundheit von Schülern und Lehrkräften bei allen Maßnahmen oberste Priorität haben muss. Die Landesregierung müsse schnellstmöglich für eine umfassende digitale Ausstattung sorgen, um für Schüler und Lehrer alle Möglichkeiten des Unterrichtens, sei es nun in Präsenz oder im Homeschooling, möglich zu machen und sicherzustellen.
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband fordert alle an Schule Beteiligten nochmals eindringlich auf, das Infektionsgeschehen als gesellschaftliches Problem nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Es sei äußerst wichtig, dass sich jede und jeder an die aufgestellten Regeln halte, um das Infektionsgeschehen einzudämmen und den Schulbetrieb möglichst lange aufrecht zu erhalten.