Presseerklärung des SLLV vom 04. September 2020: Gleichwertigkeit der Schulformen stärken statt neuer Debatten um G9 an Gymnasien
Saarlouis, den 04. September 2020: Presseerklärung des SLLV
Gleichwertigkeit der Schulformen stärken statt neuer Debatten um G9 an Gymnasien
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) stellt fest, dass eine erneute Debatte um die Einführung eines 9-jährigen Abiturs an Gymnasien nicht zielführend sein kann. Angestoßen hatte dies der Philologenverband mit seiner gestrigen Forderung nach dem Gymnasium plus.
Der Weg zum neunjährigen Abitur steht seit Einführung der Gemeinschaftsschulen im Jahr 2012 allen Schülerinnen und Schülern offen. Dieses Erfolgsmodell sollte, so sagt Elke Boudier, die stellvertretende Vorsitzende des SLLV, auch alternativlos so weitergeführt werden. Nach einer intensiven Weiterentwicklung erfreut sich die Gemeinschaftsschule einer immer größeren Akzeptanz in der Gesellschaft, da sie alle Abschlüsse anbietet, so auch dasselbe Zentralabitur wie am Gymnasium.
Elke Boudier weist darauf hin, dass die Gemeinschaftsschule nicht nur auf eine „echte Studierfähigkeit“ hinarbeitet, sondern die Schülerinnen und Schüler zweigleisig auf die Lebensfähigkeit nach der Schule vorbereitet: einmal die Studierfähigkeit, andererseits aber auch auf eine Berufsfähigkeit, die zunehmend einer allgemeinen Hochschulreife als Abschluss bedarf.
Durch die Durchlässigkeit und den Weg zu unterschiedlichen Abschlüssen führt die Gemeinschaftsschule zu mehr Bildungsgerechtigkeit und bietet somit Chancen, die nicht unbedingt Ziel eines (auch nicht 9-jährigen) Gymnasiums sind bzw. sein werden.
Die stellvertretende Vorsitzende erklärt weiter: „Statt neuer Strukturdebatten muss auf eine weitere Gleichwertigkeit der beiden Schulformen hingearbeitet werden. Gemeinschaftsschulen benötigen unbedingt mehr Ressourcen für einen weiteren zukunftsfähigen Ausbau, dazu gehören unter anderem kleinere Klassen, um der heterogenen Schülerschaft gerecht zu werden, mehr Personal, bessere digitale Ausstattung sowie multiprofessionelle Teams zur Unterstützung.“