LuSh – Ausgabe 12/2021 – Vorwort – Alle Jahre wieder …?
Alle Jahre wieder …?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
„Alle Jahre wieder …“ diese ersten Worte des Weihnachtsliedes, dessen Melodie Friedrich Silcher nach einem Text von Wilhelm Hey zugeschrieben wird, weckt bei mir und sicher auch bei Ihnen besinnliche Gefühle, die Vorstellung von Behaglichkeit und Wärme im familiären Kreis unter dem Tannenbaum.
„Alle Jahre wieder?“ bekommt für mich im Kontext der pandemischen Zeit leider einen ganz anderen Sinn. Auch dieses Jahr haben wir wieder ein Weihnachtsfest unter Corona-Bedingungen, einen Advent der Einschränkungen und die große Sorge um die eigene Gesundheit und vor allem die der Liebsten.
Hinzu kommt auch ein gewisses Unverständnis, wie es wieder so weit kommen konnte. Der SLLV hat eindringlich davor gewarnt, die Schülerinnen und Schüler nach den Herbstferien in die Schulen zu lassen ohne erweiterten Schutz durch Masken. Es war doch klar, dass durch die Reiserückkehrenden und dadurch, dass man sich jahreszeitenbedingt wieder vermehrt in Innenräumen aufhält, die Gefahr einer Infektion steigt, zumal in den Schulen kein Abstand gehalten werden kann. Unsere Bitten wurden nicht gehört. Die Maskenpflicht wurde jetzt dann doch noch eingeführt, aber das Geschehen lässt sich nur noch schwer aufhalten.
Dass die Landesregierung vor kurzem noch alle Freiheiten zugelassen hat, dass zum Beispiel 16000 Zuschauer ohne jegliche Kontrolle ins Stadion durften war unverantwortlich und hat weitreichende Folgen.
Und es schürt Unverständnis in der Bevölkerung, die diese kontroversen Vorgehensweisen von absoluter Freiheit auf der einen und jetzt starker Einschränkung auf der anderen Seite nicht mehr nachvollziehen können. Die Bereitschaft, sich an Regeln zu halten, sinkt und das ist besonders gefährlich.
Was ich mir zu Weihnachten wünsche: Mehr Solidarität in der Bevölkerung! Jeder und jede kann im eigenen Umfeld etwas dafür tun, dass es zu weniger Kontakten kommt und dass sich der eigene Schutz und der Schutz aller durch eine Impfung erhöht.
Vorausschauende Entscheidungen der Politik ohne Wahlkampfgedanken!
In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass wir das Weihnachtslied im nächsten Jahr nochmals in seinem ursprünglichen Kontext erleben und ohne Sorge vor Aerosolen auch singen dürfen.
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesundes und besseres Jahr 2022.
Ihre
Lisa Brausch,
Landesvorsitzende