LuSh – Ausgabe 10/2021 – Vorwort – Wie so oft … Der zweite Schritt vor dem Ersten!
Wie so oft … Der zweite Schritt vor dem Ersten!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die ersten vier Wochen des Schuljahres sind geschafft. Sie waren geprägt von vorsichtigem Umgang mit der immer noch schwierigen Situation durch Corona. Die so genannte Sicherheitsphase, die die Ausbreitung des Virus vor allem durch die Reiserückkehrer im Schach halten sollte, ist jetzt wohl vorbei. Nachdem vor zwei Wochen die Quarantänemaßnahmen eingegrenzt wurden (nur noch die direkten Sitznachbarn müssen in Quarantäne), wurde von heute auf morgen – und das im wahrsten Sinne des Wortes – die Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben. Ein Wahlgeschenk??? Ein paar Tage zuvor war deren Verlängerung bereits bis zum 2. Oktober ausgesprochen. Die Lockerung der Quarantänemaßnahmen aber war genau an diese Maskenpflicht gebunden und wie jetzt weiter verfahren wird, steht zum heutigen Tage noch in den Sternen.
Anstatt zunächst zu klären, wie man die Regelung zum Schutz aller bezüglich der Quarantäne ohne Masken anpassen kann, wird das Tragen der Maske von heute auf morgen nicht mehr verlangt. Andersherum wäre es wirklich sinnvoller gewesen!
Umgekehrt, was die Kommunikation angeht, ebenso! Nochmals haben die Schulen diese Maßnahme aus der Presse erfahren. Es ist einfach kein guter Stil des Ministeriums, erst die Presse und die sozialen Netzwerke zu informieren, bevor diejenigen, die es betrifft, davon erfahren. Dieses Vorgehen zieht sich wie ein roter Faden durch die Pandemie und wir haben schon oft unseren Unmut darüber bei der Ministerin zum Ausdruck gebracht.
Ich kann jeden und jede verstehen, die sich über den Wegfall der Maske freut. Unterricht mit Maske ist schwierig und anstrengend. Es geht viel verloren, wenn nonverbale Kommunikation nicht mehr funktioniert und gerade im Anfangs- und Fremdsprachenunterricht stellt die Maske wirklich ein Hindernis dar. Ganz zu schweigen von der körperlichen Belastung.
Aber das Risiko ist hoch. Gerade bei Kindern- und Jugendlichen liegen die Infektionszahlen viel höher als im Durchschnitt, so der Homburger Virologe Rissland im aktuellen Bericht vom 21.09.21.
Deshalb ist es unerlässlich, dass das Testregime beibehalten und bei Bedarf auch gegebenenfalls ausgeweitet wird. Und nach den Herbstferien gilt es nach meiner Auffassung, noch einmal auf die gestiegene Gefahr durch die Reiserückkehrer zu reagieren.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesunden Herbst und viel Kraft für die umfangreichen Aufgaben, die zu bewältigen sind.
Lisa Brausch