LuSh – Ausgabe – 07-08/23
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
im voll besetzten Saal der Handwerkskammer bekam die Ministerin bei der Podiumsdiskussion „Schulleitungen am Limit“ die Stimmung der Schulleitungen an Grund- und Förderschulen zu spüren. Dicke Luft … und dies nicht nur wegen der hohen Temperaturen. Schulleitungen an Grund- und Förderschulen fühlen sich ungerecht behandelt im Vergleich zu den anderen Schulformen, aber auch im Ländervergleich. Sie fühlen sich vom Dienstherrn nicht wahrgenommen in dem, was sie leisten, und prangern zu Recht mangelnde Unterstützung an. Viele von ihnen können sich nicht vorstellen, unter den jetzigen Bedingungen ihre Aufgaben bis zum Ruhestand wahrzunehmen. Ein nicht erstaunliches, aber trotzdem sehr nachdenklich stimmendes, besorgniserregendes Resultat auf eine zu Anfang gestellte Frage. Die genauen Ergebnisse der durchgeführten Umfrage können Sie auf Seite 11 dieser Ausgabe nachlesen. Ebenso finden Sie mein Eingangsstatement auf Seite 8.
Im Vorfeld auf die Veranstaltung gab es vereinzelt Rückfragen von Lehrkräften, warum sich der SLLV „nur“ für die Schulleitungen starkmacht und nicht für die Lehrerinnen und Lehrer. Dies möchte ich an dieser Stelle klarstellen. Das stimmt zum einen bei Weitem nicht. Wer die Positionierungen und Statements des SLLV in der Presse verfolgt oder die Berichte in unserer Zeitschrift zu geführten Gesprächen mit Entscheidungsträgern, wird unschwer erkennen, dass der SLLV immer das Ganze im Blick hat. Des Weiteren kann es das eine nicht ohne das andere geben. Für jegliche Verbesserung im Bereich der Schulleitungen braucht es mehr Personal. Um ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer im Saarland zu behalten, darf man sie nicht mit befristeten Arbeitsverträgen abspeisen und muss sie gleichbehandeln in Bezug auf ihre Unterrichtsverpflichtung und Bezahlung. Deshalb wurden auch die Forderung nach der A 13 und die direkte Vergabe von Planstellen statt befristeter Verträge auch auf dieser Veranstaltung nochmals bekräftigt. Insofern wird also nur ein ganzheitliches Vorgehen für beide Gruppen die Lösung sein können. Umso mehr hat es mich gefreut, dass auch Lehrerinnen und Lehrer die Veranstaltung besucht und damit ihre Solidarität mit ihren Schulleitungen gezeigt haben. „Wenn es meiner Schulleiterin gut geht, dann geht es auch uns Lehrerinnen und Lehrern gut.“ Diese Aussage formulierte eine Kollegin. Deren Inhalt kann ich nur unterstreichen.
Um Verbesserungen schnell ins System zu bekommen, fordert der SLLV neben der Aufstockung der Planstellen auch eine deutliche Reduktion der Lehrerwochenstunden im Bereich der Freiwilligen Ganztagsschule, vor allem auch in dem sogenannten „Großen Modell“, der Kooperation von Jugendhilfe und Hort. Auch dies haben wir der Ministerin mit auf den Weg gegeben, denn:
Es ist an der Zeit für mehr Leitungszeit, Frau Ministerin!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich wünsche Ihnen an dieser Stelle von Herzen erholsame Sommerferien, die Sie mehr als verdient haben.
Ihre
Lisa Brausch
Landesvorsitzende