LuSh – Ausgabe 07-08/2023 – Jetzt mal ehrlich … Bekenntnisse des Jungen SLLV
Wiebke Renkes
Als Bildungsministerin würde ich alles daransetzen, den Klassenteiler deutlich auf 20 Schülerinnen und Schüler pro Klasse zu verkleinern. Mehr Lehrerstellen zu schaffen und zusammen mit den Schulträgern unsere Schulen weiter zu modernisieren.
An meinem Job liebe ich jeden Tag die Herausforderungen, die am Morgen ungeplant auf einen zukommen, die großartigen Gespräche mit meinen Kollegen und natürlich meine Schülerinnen und Schüler, mit denen ich jeden Tag viel Freude habe – vor allem wenn wir gemeinsam die neuen digitalen Endgeräte kennenlernen und ausprobieren.
Mein Tipp für die jungen Kolleginnen
und Kollegen im Vorbereitungsdienst:
Seid keine Einzelkämpfer – vernetzt euch und teilt eure Erfahrungen und Ideen miteinander.
Meinen Ausgleich zum Job finde ich bei langen Spaziergängen mit meinen Hunden im Wald und im Crossfit. Hier kann ich mich richtig auspowern und den Kopf frei bekommen und so Platz für neue Ideen schaffen.
Die Mitgliedschaft im Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverband bedeutet für mich Sicherheit, Unterstützung und Zusammenhalt. Neben den zahlreichen Versicherungen, die mir der SLLV bietet, ist er auch in der Presse immer sehr präsent und vertritt uns Lehrkräfte dort lautstark, konsequent und mit viel Herzblut.
Unter dem Hashtag #lehrersinddieschlimmstenschüler – welche Marotte hast du schon bei dir entdeckt? Es gibt Tage, da ertappe ich mich bei den schlimmsten Lehrersprüchen „Frau Renkes, kann ich bitte aufs Klo?“ … Ich denke, ihr kennt die Antwort …
Welches Unterrichtsfach fehlt dir?
Das Unterrichtsfach „Ernährungsbildung“ würde ich sehr gerne noch in unseren Lehrplan mit aufnehmen – gute und vor allem nachhaltige Ernährung wird immer wichtiger in unserer heutigen Gesellschaft.
Vanessa Peuckert
Als Bildungsministerin würde ich keine Klassen über 20 Kinder bilden und für ausreichend DaZ- und Förderstunden sorgen. Außerdem würde ich viele bürokratische Hürden abschaffen, damit den Lehrkräften mehr Zeit zur Arbeit mit den Kindern bleibt.
An meinem Job liebe ich, dass kein
Tag wie der andere ist und es dadurch nie langweilig wird. Auch wenn es oft anstrengend ist, ist es schön, die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten zu dürfen und zu sehen, dass meine Arbeit etwas bewirkt.
Mitten in der Nacht stehe ich auch auf, wenn meine Familie oder meine Freunde Hilfe benötigen.
Meinen Ausgleich zur Schule finde ich
im Stall bei den Pferden. Dort bekomme
ich immer den Kopf frei und kann neue Energie tanken.
Unter dem Hashtag #lehrersinddieschlimmstenschüler – welche Marotte hast du schon bei dir entdeckt? Bei Fortbildungen kann es durchaus mal vorkommen, dass ich mich lieber mit meinem Banknachbarn unterhalte, anstatt der Veranstaltung zu folgen. 😉
Mein Tipp für die jungen Kolleginnen und Kollegen im Vorbereitungsdienst: Haltet durch und versucht, euch gegenseitig zu unterstützen. Sucht euch einen Ausgleich zum Schulalltag, auch wenn man das Gefühl hat, dafür keine Zeit zu haben.
Sabrina Scheid
Was würdest du tun, wenn du einen Tag Bildungsministerin wärst?
Als Bildungsministerin würde ich alle Personen, die Entscheidungen zur Schul- und Bildungspolitik treffen, in ein mehrwöchiges Schulpraktikum schicken. Ich bin mir sicher, dass dieser neue Blickwinkel die Dringlichkeit sowie das Verständnis für unsere Anliegen erheblich steigern würde.
Was liebst du an deinem Job?
An meinem Job liebe ich, die Welt jeden Tag aufs Neue durch Kinderaugen zu sehen.
Mein Tipp für die jungen Kolleginnen und Kollegen im Vorbereitungsdienst:
Vernetzt euch – ihr seid keine Einzelkämpfer! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sich gerade im Vorbereitungsdienst häufig so anfühlt, als müsste man alles ganz allein schaffen. Das muss nicht so sein! Unterstützt euch, holt euch Hilfe bei MitstreiterInnen oder erfahrenen KollegInnen und arbeitet im Team. Auch wir sind gerne für euch da!
Wo findest du deinen Ausgleich zum stressigen Schulalltag?
Hier muss ich jetzt eines der vielen Lehrerklischees bedienen. Zum Glück sind wir ja unter uns. 😉 Wie wir alle wissen, haben LehrerInnen am Nachmittag immer frei! Ich versuche, jeden Tag ein wenig Zeit draußen zu verbringen. Das Wetter ist dabei zweitrangig. Ich treibe viel Sport, gehe gerne mit dem Hund spazieren oder wandern mit meinen Freunden. Für einen gemütlichen Nachmittagskaffee in der Sonne bin ich aber auch gerne zu haben. In der Natur bekomme ich den Kopf frei für neue Ideen.
Die Mitgliedschaft im Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverband bedeutet für mich …
… Gemeinschaft. Ich sehe im SLLV und insbesondere im Jungen SLLV eine starke Gemeinschaft, die mich auffängt und mir mit Rat und Tat zur Seite steht.
Wie warst du als Schülerin?
In meinen Zeugnissen der Grundschule steht immer wiederkehrend der Satz „sollte ihren Mitteilungsdrang ihren Mitschülern gegenüber zügeln“. Aber ich denke, dass ich ansonsten eher unkompliziert war. Meine ehemaligen LehrerInnen wissen das aber wohl am besten. Liebe Grüße an dieser Stelle!
Welches Unterrichtsfach fehlt dir?
Ich würde mich für das Fach „Ernährung und Gesundheit“ starkmachen. Ein Blick auf die lieb gemeinte Tafel Schokolade oder die Chipstüte für die große Pause zeigt, dass es in diesem Bereich großen Nachholbedarf gibt. Dabei ist es so einfach, Kinder für ein gesundes Frühstück zu begeistern. Meine Klasse liebt unsere Projektwochen, wie die zuckerfreie Frühstückswoche oder eine Woche ohne Müll, und fordert diese regelmäßig ein. Auch das Thema Stressabbau liegt mir bei den Kindern sehr am Herzen. Allerdings finden diese Themen meiner Meinung nach viel zu wenig Raum im vollgepackten Schulalltag.
Annalena Bay
Was würdest du tun, wenn du einen Tag Bildungsministerin wärst?
Als Bildungsministerin würde ich mein Team und die Entscheidungsträger zu mehr Einblicken in unseren Berufsalltag verpflichten – durch Berufserfahrung, regelmäßige Hospitationen oder Praktika. Viele Entscheidungen und Schwerpunktsetzungen gehen an unserer Arbeitsrealität vorbei und das könnte vermieden werden.
Was liebst du an deinem Job?
An meinem Job liebe ich es, die kleinen Erfolge zu sehen, die unsere Schülerinnen und Schüler täglich schaffen und bei denen ich sie unterstützen und begleiten darf, und die abwechslungsreichen Herausforderungen, die sie an uns stellen, um das zu erreichen.
Die Mitgliedschaft im Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverband bedeutet für mich …
… Unterstützung, Halt und Orientierung. Insbesondere der Junge SLLV steht den Junglehrern zur Seite und bietet mit dem SLLV den Mitgliedern ein Netzwerk, bei dem wir Hilfe und Unterstützung bekommen, das uns den Rücken freihält und für uns Lehrkräfte eintritt.
Wie warst du als Schülerin?
Als Schülerin war ich in den meisten Dingen langweiliger Durchschnitt, weder richtig frech noch richtig brav, weder ein Überflieger, noch hatte ich schlechte Noten. Bei einigen Lehrern flog ich so sicher eher unter dem Radar, aber die für mich „guten“ wissen noch, wer ich bin, so wie auch ich sie und vor allem ihren Unterricht in Erinnerung behalten habe.
Wo findest du deinen Ausgleich zum stressigen Schulalltag?
Meinen Ausgleich zum Job finde ich vor allem klassisch bei meinen Freunden bei gemeinsamen Unternehmungen und Ausflügen oder auch mal nur bei einem gemeinsamen Kaffee in der Sonne, aber auch in Büchern, die absolut nichts mit dem Thema Schule zu tun haben, und auf dem Sportplatz – da ich aber lieber beim Sport zuschaue, als ihn selbst zu machen, hier nur vom Spielfeldrand aus. 😉
Mein Tipp für die jungen Kolleginnen und Kollegen im Vorbereitungsdienst:
Tauscht euch aus und versucht, euch kleine Freiräume zu schaffen! Wie ihr sicher schon oft gehört habt – „das Rad muss nicht neu erfunden werden“. Eure Mitstreiter haben auch tolle Ideen und teilen noch dazu dieselben Sorgen! Und auch wenn es euch am Anfang unmöglich erscheint: Versucht, kleine Pausen für euch selbst einzulegen oder den Feierabend auch mal Feierabend sein zu lassen.
Benjamin Nagel
Wenn ich einen Tag Bildungsminister wäre …
… würde ich in jede Klasse echte multiprofessionelle Teams installieren. Mit Lehrkräften, die tatsächliche Unterstützung durch Förderschullehrkräfte und Sprachförderkräfte erhalten und nicht nur Randstunden, die verpuffen. Außerdem würde ich alle Lehrkräfte für die gleiche Arbeit auch gleich entlohnen! Mir wäre die Bildung für unsere Zukunft wirklich etwas wert, weshalb ich allen fertigen Lehrkräften eine Planstelle anbieten würde und die Studien- sowie Referendariatsplätze deutlich ausbauen würde, um den Lehrermangel akut zu bekämpfen!
An meinem Job liebe ich …
… dass man bei der ganzen Kraftanstrengung auch viel von den Kindern wieder zurückbekommt, meine Arbeit wertgeschätzt wird und diese auch in der Klasse sowie im Kollegium Spaß macht.
Dieses Unterrichtsfach fehlt mir in der Schule …
… ein Unterrichtsfach, welches auf das wirkliche Leben vorbereitet. Gerade in der weiterführenden Schule verlassen die Schüler und Schülerinnen die Schule mit einem Abschluss, ohne zu wissen, wie eine Steuererklärung funktioniert, welche Versicherungen benötigt werden etc. In einem besonderen Fach müssten die Kinder auf das reale Leben vorbereitet werden.
Mitten in der Nacht stehe ich auf für …
… nichts, da mir mein Schlaf heilig ist. 🙂
Meinen Ausgleich zur Schule finde ich …
… beim Tauchen. Dort kann ich in der Schwerelosigkeit die Ruhe genießen und komplett abschalten.
Mein Tipp an Junglehrer und Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst …
… durchhalten. Jede Lehrkraft musste einmal das Ref. überstehen. Die Zeit geht rum und dann kann man sich als Lehrer ausprobieren und ausleben.
Ich bin aktives Mitglied im SLLV, weil … es mir besonders wichtig ist, sich
für die Belange der Lehrkräfte und für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen einzusetzen. Zudem machen die Arbeit und der Austausch mit den Kollegen und Kolleginnen unheimlich viel Spaß.
Caroline Hein
Wenn ich einen Tag Bildungsminister wäre …
… würde ich alles daransetzen, Einstellungen in den Schuldienst flexibler über das ganze Schuljahr hinweg zu gestalten. A13 für alle und zudem die Möglichkeit, Funktionsstellen deutlich schneller zu besetzen – mit direkt angepasster Besoldung.
An meinem Job liebe ich …
… die Abwechslung! Kein Tag ist wie der andere! Ich kann mit jungen Menschen zusammenarbeiten und wir lernen gegenseitig voneinander! In unserem Job hat man viele interessante Begegnungen! Außerdem mag ich das Gefühl, mit meinen Kolleg*innen auf einer Wellenlänge zu sein.
Mein Tipp für die jungen Kolleginnen und Kollegen im Vorbereitungsdienst …
… Teamwork ist wichtig. Ein gesundes Maß an Selbstreflexion ist wichtig. Man darf voller Vorfreude auf das Ende sein!
Die Mitgliedschaft im Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverband bedeutet für mich Sicherheit, Unterstützung und Zusammenhalt. Hier dürfen auch gerne mal unbequeme bildungspolitische Themen auf den Tisch und den Austausch darüber finde ich sehr konstruktiv!
Unter dem Hashtag #lehrersinddieschlimmstenschüler – welche Marotte hast du schon bei dir entdeckt? Bei Fortbildungen kann ich selbst nicht stillsitzen ;-). Ich quatsche dann auch gerne mit dem direkten Sitznachbarn. Bei Gruppenarbeiten bin ich erst auf den letzten Drücker produktiv.
Welches Unterrichtsfach fehlt dir?
Das Unterrichtsfach „Glück“ würde ich sehr gerne noch in unseren Lehrplan mit aufnehmen. Es wäre einfach schön, einen selbstwirksamen und achtsamen Umgang mit sich selbst kennenzulernen und so herauszufinden, was einen im Leben tatsächlich bereichert und zufrieden stellt.
Meinen Ausgleich zum Job …
… finde ich bei der Gartenarbeit und bei langen Spaziergängen mit meinem Hund. Zudem unternehme ich in meiner Freizeit viel mit meiner kleinen Familie.