LuSh – Ausgabe 05/2021 – Dies und Das – „one smile“ – wir lachen alle in derselben Sprache
„one smile“ – wir lachen alle in derselben Sprache
Rund 150 Kinder verschiedener Nationalitäten besuchen die Primsschule im Dillinger Stadtteil Diefflen. Der Ort ist kein Brennpunkt, was das Thema Rassismus angeht, sondern ein Teil der Gesellschaft, in der es überall Vorurteile gibt.
„Rassismus im Alltag schränkt die Lebensqualität und Sicherheit vieler Menschen massiv ein. Die Ausgrenzung von Bürgern anderen Aussehens und eines anderen kulturellen Backgrounds kommt leider auch in unserer modernen, aufgeklärten Welt immer noch vor. Dabei sollte Toleranz einer der Grundpfeiler in jeder Erziehung sein“, erklärt Schulleiter Bernd Thome.
Anfang des Jahres entstand bei dem Rektor und seiner Frau Tanja Kiefer-Thome daher die Idee, einen Projektmonat für Toleranz und gegen Rassismus ins Leben zu rufen. Das Kollegium der Primsschule war begeistert und schnell ging es ans Pläneschmieden.
Die Aktion setzt sich für Toleranz und Nächstenliebe ein. Bei einer derzeit laufenden Postkartenaktion lassen sich alle Teilnehmer mit einer Karte, die das eigens geschaffene Logo „one smile“ (ein Lächeln) ziert, fotografieren. Am Ende soll aus allen Einsendungen eine große Collage entstehen, die großformatig an zentralen Punkten in Dillingen platziert wird.
Jeder kann sich an der Postkarten-Aktion beteiligen, ein Foto einschicken und so Teil der Collage werden. Jeden Tag posten Tanja Kiefer-Thome und Bernd Thome einen „Smile“ auf der Facebook-Seite der Aktion. Auch viele Prominente, wie z. B. Wolfgang Niedecken, Joachim Löw, Uschi Glas, Johann Lafer, Franziska van Almsick, Reiner Calmund, Peter Altmaier, Iris Berben oder Mats Hummels und viele mehr sind schon dabei!
„Unser Projekt hat das Ziel, jungen Menschen Vielfalt als Chance und Bereicherung näherzubringen. Wir wollen ihnen bewusst machen, dass Menschen gleich sind – unabhängig von Nationalität, Hautfarbe oder Religion“, erzählt der Schulleiter, „egal an welchen Ort man auf dieser Welt kommt, unser Lachen verbindet uns mit allen Menschen auf diesem Planeten. Lachen ist eine universelle Sprache und zugleich die schönste Art der Verständigung: Wir lachen alle in derselben Sprache!“
„Auf vielfältige Weise sollen die Kinder über den Tellerrand schauen, andere Kulturen kennenlernen, Courage zeigen und sich für mehr Menschlichkeit einsetzen. Zu diesen Themen wollen wir Autorenlesungen initiieren, mit Künstlern Graffiti entwerfen und das Schulgebäude verschönern, mit Musikern Songs kreieren und diese aufführen, Theater spielen, Transparente gestalten und in unserer Schulbibliothek eine eigene Abteilung zu den Themen Rassismus und Nächstenliebe einrichten“, erklärt Thome.
Auch für Erwachsene, die keinen direkten Bezug zur Schule haben, soll es Veranstaltungen geben. Im Lokschuppen Dillingen ist mit Unterstützung der Stadt Dillingen, der Lions Dillingen und vieler weiterer Sponsoren eine Eventwoche in Vorbereitung. Zwischen dem 13.6. und dem 20.6.21 sind ein Konzert gegen Rechts mit der Band „Smile“ und ihrem Sänger Martin Herrmann, ein Inklusionskonzert (organisiert von Musiker Horst Friedrich), Musik mit der „Couchrock-Band“, eine Liveshow mit dem Weltenbummler Daniel Dakuna, eine öffentliche Talkrunde mit dem Thema „Fußball und Rassismus“ (u. a. mit Jimmy Hartwig, Peter Neururer, Ulli Potofski und Taifour Diane), eine Kunstausstellung und als Highlight eine Lesung mit Konstantin Wecker geplant. Sollte eine Präsenzteilnahme des Publikums unter aktuellen Coronabedingungen nicht möglich sein, werden die Veranstaltungen live gestreamt. Wenn möglich, präsentiert das Kino Bous im Rahmen von „one smile“ den Film „Ein Dorf sieht schwarz“.
Lehrerin Nicole Geier und ihr Partner Daniel Krüger, die an der Primsschule nicht nur als Klassenlehrerin und
Musik-AG-Leiter tätig sind, sondern auch intensiv bei der Planung und Umsetzung zahlreicher Projektideen (Erstellung Logo, Homepage …) beteiligt waren, präsentieren während der Projektwoche ein besonderes Highlight: den eigens von ihnen produzierten Song „one smile“!
Um das Projekt zu finanzieren, wird in den nächsten Tagen eine Online-Auktion ins Leben gerufen. Prominente spenden signierte Gegenstände, die dann auf der Homepage www.one-smile.world ersteigert werden können. So haben z. B. bereits Weltstar Roger Federer, die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, Wolfgang Joop, die Toten Hosen und verschiedene andere Sportler, Schauspieler und Sänger Gegenstände für die Auktion gespendet.
Auf der Homepage findet man nicht nur aktuelle Termine und Hintergründe über „one smile“, sondern auch eine breite Palette an bestellbaren Kleidungsstücken und Accessoires zur Aktion. Das aus dem Saarland stammende StartUp-Unternehmen „Plotterbude“ steht für Kreativität sowie fair gehandelte Bioware und hilft mit seinem Shop mit, die Botschaft von „one smile“ in die Welt zu tragen. Der Erlös des Verkaufs fließt an den Verein der Fotografin Alea Horst, die sich unermüdlich in diversen Flüchtlingslagern darum bemüht, den Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen.
Mit dem Projektmonat soll „one smile“ aber nicht beendet sein. „Bereits Anfang des Jahres hat sich binnen kürzester Zeit gezeigt, dass hier ein großer Bedarf besteht. Viele finden die Aktion wichtig und wollen sich beteiligen“, sagt Thome. Die Aktionswochen sollen fester Bestandteil im Kalender der Primsschule und der Stadt Dillingen werden.
Presse one smile