LuSh – Ausgabe 05-06/2024 – Du für den SLLV – der SLLV für Dich
Du für den SLLV – der SLLV für Dich
Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich, das zeigen Studien wie die hier vorgestellte. Davon profitieren die jeweiligen Institutionen wie der SLLV. Denn so können sie die gemeinsamen Anliegen und Interessen weitertragen und Verbesserungen für die Mitglieder erreichen. Ehrenamtliches Engagement hilft aber auch jedem Einzelnen. Etwa dabei, die eigene geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten, wie Forscher aus Bayern herausgefunden haben. Wie Sie sich beim SLLV einbringen können, haben wir Ihnen auf den folgenden Seiten noch einmal aufgeschlüsselt. Es gibt viele Möglichkeiten. Wir freuen uns auf Sie.
Mehr als zwei Drittel der jungen Menschen
sind freiwillig engagiert
Mehr als zwei Drittel der jungen Menschen in Deutschland engagieren oder engagierten sich für das Gemeinwohl. Das ist das Ergebnis einer Online-Befragung der Soziologie der Ruhr-Universität Bochum.
Rund 70 Prozent der jungen Menschen engagieren sich freiwilllig. Das zeigt eine aktuelle Studie. Das klassische Engagement in Vereinen und Instituten liegt mit zwei Dritteln dabei vor neuen Formen des Ehrenamts wie Online-Angeboten, episodischen Tätigkeiten oder dem sogenannten Voluntourismus. Nennenswerte Ost-West-Unterschiede fanden die Forschenden nicht. Digitales Engagement sind etwa Online-Bewegungskurse, Games-Wikis oder Podcasts, der sogenannte Voluntourismus ist eine Kombination aus touristischer Reise und Engagement, das episodische Engagement ist kurzzeitig, zum Beispiel auf eine Veranstaltung oder ein Ereignis bezogen.
Quote liegt auf dem Land leicht höher
Die Forschenden starteten eine große Online-Befragung unter zufällig ausgewählten Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren in Bochum und Leipzig sowie im Partnerprojekt NEOBE I in drei ost- und westdeutschen Landkreisen. In Bochum haben sich 1.033 Personen beteiligt, in Leipzig 952.
„Die Engagementquoten der jungen Befragten fallen in allen fünf Untersuchungsgebieten sehr hoch aus“, so das Fazit der Forschenden. Seit ihrem 15. Lebensjahr hatten sich zwischen 68 und 73 Prozent der Befragten ehrenamtlich engagiert. Die Quoten liegen im ländlichen Raum leicht höher als in den Städten.
Etwa zwei Drittel der Ehrenamtlichen sind in Vereinen und anderen formellen Organisationen aktiv. Daneben spielen Initiativen oder Projektgruppen mit 12 bis 24 Prozent eine Rolle; Einzelengagement macht rund 10 Prozent aus. Rund zwei Drittel üben ihre Tätigkeit stetig ein- bis mehrmals pro Woche aus. Nur 6 bis 10 Prozent sind einmalig aktiv gewesen. Fast alle Befragten – 78 bis 88 Prozent – gaben an, an ihrem Wohnort aktiv zu sein.
Was junge Leute motiviert
Der Großteil der Befragten ist der Ansicht, dass ein freiwilliges Engagement von der Gesellschaft positiv bewertet wird. Die Mehrheit verbindet damit außerdem eine sinnvolle Tätigkeit, aber auch die Möglichkeit, Dinge aktiv mitzugestalten. „Eine geringe Rolle spielt hingegen etwa die Auffassung, dass das Engagement von Vorteil für den eigenen Lebenslauf ist“, berichtet Studienleiter Sören Petermann. Die Wertschätzung freiwilligen Engagements von Verwandten hat einen positiven Effekt auf das Engagement junger Menschen.
Ob junge Menschen ehrenamtlich aktiv sind, hängt am stärksten vom Bildungsniveau ab: Jemand, der ein (Fach-)Abitur hat, ist wahrscheinlicher aktiver als jemand, der den Abschluss nicht hat. Ist ein Elternteil ehrenamtlich aktiv, erhöht das auch die Wahrscheinlichkeit eines eigenen Engagements. Überraschend für die Forschenden war, dass junge Menschen, die Familiensorgearbeit leisten, also etwa eigene Kinder erziehen, häufiger freiwillig aktiv sind als andere. „Wir hatten vermutet, dass die Zeit für freiwilliges Engagement dann fehlen würde“, berichtet Sören Petermann. „Das Gegenteil ist aber der Fall. Vermutlich liegt das daran, dass das Engagement mit der Familiensorge inhaltlich verbunden ist, etwa über Fördervereine von Kindergarten und Schule, und dass ein generelles Verständnis für Gemeinschaft und Gemeinwohlorientierung durch die Familiensorgearbeit gefestigt wird.“
Digitales Engagement ist in städtischen Räumen deutlich häufiger als auf dem Land. Die individuelle sozioökonomische Lage spielt jedoch nur eine geringe Rolle. Das episodische Engagement war in jüngeren Altersgruppen verbreiteter als in älteren ab 22.