LuSh – Ausgabe 03-04/2021 – VBE-Bund – Bitte kein „Jung gegen Alt“!
Bitte kein „Jung gegen Alt“!
Je älter unsere Gesellschaft in Deutschland wird, umso mehr wird nach der Jugend gerufen. Fast alle Vereine, fast alle Verbände, fast alle Parteien wollen um jeden Preis jünger werden. Alt sein und alt werden ist out.
Sind wir Alten gar nichts mehr wert, sind wir nur noch Ballast, sollten wir am besten gar nicht mehr in Erscheinung treten? Natürlich muss die Jugend gefördert werden, natürlich muss die Jugend mitreden und natürlich ist die Jugend die Zukunft. Wäre nicht ein fairer Ausgleich das Sinnvollste?
Wir Seniorinnen und Senioren von heute sind keine Nichtstuer oder Dauerurlauber, die nur Geld kosten und vom Staat und der jüngeren Generation mitgeschleppt werden. Im Gegenteil, wir Alten tragen durch die zahlreichen kostenlosen Hilfsangebote maßgeblich zur
Steigerung des Bruttosozialproduktes bei. Ohne die Mitarbeit von uns Alten würde Deutschland alt aussehen.
Gott sei Dank gibt es auch Stimmen, die unsere Leistungen wertschätzen. Bemerkenswert ist hier die Stellungnahme von Papst Franziskus. Er hat sogar einen neuen Welttag der Großeltern und älteren Menschen eingeführt. Begründet wird dieser Schritt mit der Unverzichtbarkeit der Leistung der älteren Generation. Großeltern seien das Bindeglied zwischen den verschiedenen Altersgruppen. Es sei wichtig, dass Opa und Oma ihre Enkel treffen und die Enkel ihre Großeltern, so der Papst. Franziskus mahnt immer wieder zum Gespräch zwischen den Generationen und zum Respekt vor älteren Menschen. Der Bruch zwischen Alten und Jungen müsse gekittet werden.
Mit seinen Einschätzungen unterstreicht das Oberhaupt der katholischen Kirche das Bestreben der dbb bundesseniorenvertretung und der VBE-Bundesseniorenvertretung, mit der Jugend konstruktiv zusammenzuarbeiten.
Nicht umsonst heißt ein Motto der beiden Seniorenvertretungen: „Ob jung, ob alt – Zusammenhalt“.
Max Schindlbeck, VBE-Bundesseniorensprecher