Pressemitteilung vom 18.12.2025: Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung: SLLV warnt vor Verschärfung der Personalprobleme
Pressemitteilung
Saarlouis, 18. Dezember 2025
Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung: SLLV warnt vor Verschärfung der Personalprobleme
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) sieht mit Blick auf den ab 2026/27 geltenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung vor allem die Personalsituation als kritischen Faktor. Schon heute fehle es an ausreichend qualifiziertem pädagogischem Personal, um Unterricht und Ganztagsangebote verlässlich und qualitativ hochwertig sicherzustellen.
Der SLLV fordert daher verbindliche Qualitätsstandards und eine klare Definition der Qualifikationen, die für die Arbeit im Ganztag notwendig sind. Notlösungen dürften nicht zur Regel werden. Besonders problematisch sei der zunehmende Rückgriff auf Personal ohne abgeschlossenes Referendariat, um Unterrichtsausfälle oder Betreuungslücken zu überbrücken.
Zudem warnt der Verband vor einer Fehlsteuerung beim Einsatz von Lehrkräften. Diese seien in erster Linie für Bildung und Unterricht verantwortlich und dürften nicht dauerhaft zur Kompensation struktureller Defizite im Betreuungssystem herangezogen werden. „Gerade am Vormittag brauchen unsere Schülerinnen und Schüler qualifizierten Unterricht durch ausgebildete Lehrkräfte und keine dauerhaften Notlösungen“, betont Frederike Potthoff (Stellvertretende Landesvorsitzende und Referentin für Grundschulpädagogik)
Damit der Rechtsanspruch umgesetzt werden kann, müsse das Land frühzeitig für ausreichend qualifiziertes Personal sorgen, realistische Rahmenbedingungen schaffen und den Schulen Planungssicherheit geben. „Ganztagsbetreuung ist eine Investition in die Zukunft und darf nicht durch kurzfristige Spar- oder Notlösungen entwertet werden“, resümiert Frederike Potthoff.
Die Pressemitteilung im PDF-Format: 2025-12-18 Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung- SLLV warnt vor Verschärfung der Personalprobleme
