LuSh – Ausgabe 11-122023 – Bericht zum Landesausschuss 2023
Am Mittwoch, dem 20. September 2023, fand der diesjährige Landesausschuss des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (SLLV) ab 16 Uhr im Vereinshaus Fraulautern in Saarlouis statt.
Im Vordergrund der Tagung des zweithöchsten Verbandsgremiums stand die Gleichwertigkeit der Lehrämter aller Schulformen im Saarland.
Lisa Brausch fasste die aktuelle Problematik in ihrer Begrüßung zusammen:
„Die gewerkschaftliche Arbeit ist wichtiger denn je! Die massiven Defizite der Schülerinnen und Schüler im Lesen, Schreiben und Rechnen, die durch unterschiedliche Studien belegt sind, können nicht den Lehrkräften angelastet werden. Diese geben ihr Bestes und gleichen den Lehrkräftemangel mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten aus.“
Lisa Brausch hebt auch die Arbeit der Kreisverbände hervor, die sich vor Ort für die Belange der Lehrkräfte einsetzen, Fortbildungsangebote machen, aber auch Gemeinschaftsveranstaltungen für ihre Mitglieder anbieten.
Das Thema des Leitantrages der diesjährigen Tagung lautet:
Gleichwertigkeit der Lehrämter – A13 als Eingangsbesoldung für alle Lehrkräfte und Anpassung der Unterrichtsverpflichtung für alle Lehrkräfte.
Dort schreibt Lisa Brausch:
„Der pädagogische Auftrag der Lehrkräfte aller Schulformen ist in einem modernen Schulsystem prinzipiell gleich. Lehrerinnen und Lehrer sind die pädagogischen Profis für individuelle Förderung, Lernmotivation und Bildungserfolg – ohne Unterschied der Schulart. Sie sind in ihrem Bildungssystem gleichermaßen kompetent. Ihre Arbeit ist nicht gleich, aber gleichwertig.“
Daraus ergibt sich folglich die Forderung nach einer gleichen Bezahlung. „Zudem ist es“, so Lisa Brausch, „ein wichtiger Baustein, strukturelle Diskriminierung abzubauen.“ An den Grundschulen z. B. arbeiten zu 90 % Frauen, die durch die aktuelle Besoldung schlechter bezahlt werden.
Der SLLV sieht die Landesregierung in der Pflicht, schnellstmöglich zu handeln, um dadurch in den kommenden Jahren eine Abwanderung junger Lehrkräfte in andere Bundesländer zu vermeiden und so dem bereits bestehenden Lehrkräftemangel entgegenzuwirken.
Zur Diskussion standen für die Delegierten unter anderem auch:
- die desolate personelle Situation an den Schulen und die Unterversorgung der Schulen mit Lehrkräften
- die Entlastung von Schulleitungen an den Grund- und Förderschulen
- die Gleichwertigkeit der Gemeinschaftsschulen gegenüber den Gymnasien
- die Ressourcen zur Umsetzung der Inklusion
- die Einrichtung eines Studienganges Sonderpädagogik an der UdS
Alle Anträge zu den schulpolitischen Themen der Grund-, Förder- und Gemeinschaftsschulen sowie gewerkschaftliche Themen aus den Kreisverbänden fanden die Unterstützung der Delegierten und wurden sofort verabschiedet oder an den Landesvorstand zur weiteren Bearbeitung gegeben.
Am Ende der Sitzung verabschiedete Lisa Brausch die langjährige stellvertretende Vorsitzende und Referentin für die Förderschulen, Michaela Günther, die ihr Amt aus persönlichen Gründen niederlegen muss. Michaela Günther hat für den Verband eine intensive Arbeit geleistet und ist für die Mitglieder des Landesvorstands nicht nur ein äußerst kompetentes, erfahrenes und zuverlässiges Mitglied in all den Jahren gewesen, sondern auch eine Partnerin, Beraterin und für viele von uns auch eine Freundin geworden. Mit Engagement, Sachverstand und manchmal auch der nötigen Portion Humor hat sie die Interessen der Förderschulen vertreten und auch dabei immer die Lehrkräfte der anderen Schulformen im Blick gehabt.
Lisa Brausch dankte Michaela Günther für die gute Zusammenarbeit und die Delegierten zollten ihr mit „Standing Ovations“ Respekt.
Als ihr Nachfolger wurde Dominik Schwer zum stellvertretenden Vorsitzenden des SLLV gewählt. Wir gratulieren ihm herzlich und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.