LuSh – Ausgabe 09/2022 – Vorwort – Same procedure … ?
Same procedure … ?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich hoffe, dass Sie sich in den Sommerferien gut erholen und Kraft sammeln konnten für das, was vor uns liegt. Ein weiterer Corona-Herbst und -Winter mit unverändert schwierigen Personalbedingungen erwartet uns. Umso unverständlicher erscheint es, dass im neuen Infektionsschutzgesetz, das auf Bundesebene verabschiedet wurde, die Schulen und der Schutz aller an Schule Beteiligten nur eine marginale Rolle spielen. Das kategorische Ausschließen von Schulschließungen ist ein frommer Wunsch, allerdings nach unserer Auffassung bei steigendem Infektionsgeschehen unrealistisch. Statt die Personaldecke zu stärken, hat das Saarland wiederum versäumt, die Schulen personell krisensicherer aufzustellen. So wird es bei Krankheitswellen von Lehrpersonal wiederum schwierig werden, alle Schülerinnen und Schüler unter pädagogisch sinnvollen Bedingungen zu beschulen. Das darf und kann man nicht einfach schönreden.
Vielmehr müssen unsere Schulen personell und sachlich krisensicherer aufgestellt werden.
Es besteht dringender Handlungsbedarf. Im saarländischen Haushalt, der in den anstehenden Wochen beraten wird, müssen endlich für den Schulbereich deutliche
Signale gesetzt werden.
Schulleitungen besonders an Grund- und Förderschulen brauchen dringend Entlastung, um ihren Aufgaben professionell nachgehen zu können. Hierzu steht zunächst als Folge unserer Schulleitungsaktion Mitte September ein Gespräch mit der Bildungsministerin an.
Das Thema wird auch ein Schwerpunkt unserer Beratungen im Landtag anlässlich der Haushaltsanhörungen sein. Weitere Schwerpunkte sind eine bessere Grundpersonalisierung, um endlich Rahmenbedingungen zu schaffen, die Schülerinnen und Lehrpersonal wirklich gerecht werden.
Des Weiteren müssen mehr Planstellen statt Vertretungsverträgen ausgewiesen werden. Jungen Kolleginnen und Kollegen, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, muss sofort eine Planstelle statt einem befristeten Arbeitsvertrag angeboten werden, möchte man diese im Saarland behalten. Alles andere ist kurzfristig gedacht und beim bestehenden Lehrermangel und dem händeringenden Suchen nach ausgebildeten Lehrkräften in anderen Bundesländern nicht zu verantworten.
Es gibt viel zu tun, der SLLV bleibt dran.
Ihnen allen wünsche ich einen guten Start trotz der schwierigen Rahmenbedingungen.
Alles Gute!
Ihre
Lisa Brausch