Pressemitteilung vom 18.09.2022: „Erste Schulen personell am Limit“
Saarlouis, den 18.September 2022
Pressemitteilung
Erste Schulen personell am Limit
„Schon in der 2. Schulwoche sind viele Schulen im Saarland personell am Limit“, berichtet Lisa Brausch, die Landesvorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes. Bedingt durch steigende Corona- Infektionszahlen in den Schulen und weitere vielfältige Ausfälle im Bereich der Lehrkräfte an saarländischen Schulen, kam es in den beiden ersten Schulwochen an vielen Standorten zu Personalengpässen, die teilweise so stark waren, dass der Präsenzunterricht gefährdet war. „Die Personaldecke an den Schulen, besonders an den Grund– und Förderschulen, ist so eng gestrickt, dass der Ausfall einer Lehrkraft oder gar mehrerer Lehrkräfte in vielen Fällen nur sehr schwer zu kompensieren ist. Wenn nun an Schulen, wie uns dies vielerorts berichtet wurde, mehrere Lehrkräfte ausfallen, ist der Vertretungsunterricht kaum mehr zu leisten. Einen Ersatz gibt es jetzt schon nicht mehr, die mobile Reserve ist im strukturellen Einsatz, z.B. zur Vertretung von schwangeren Lehrerinnen oder Langzeitausfällen eingebunden.“
Zu Recht beklagen die Schulleitungen diese Situation und sie befürchten zudem mit Fortschreiten des Herbstes einen dauerhaft erhöhten Krankenstand beim Personal.
„Bei uns ist „Land unter“ – wie soll das nur weitergehen? Wir machen jetzt schon Mann und Maus mobil, damit ein sinnvoller Unterricht für alle Klassen stattfinden kann.“ – hat eine Schulleitung an den SLLV geschrieben.
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband sieht im derzeitigen System nur eine Mangelverwaltung – der Präsenzunterricht muss irgendwie und mit allen Mitteln aufrecht erhalten werden, die Unterrichtsqualität aber leidet enorm darunter. Den vielfältigen Bedarfen der Schülerinnen und Schüler können die Lehrkräfte dabei nur unzureichend gerecht werden, was ihrem Berufsethos entgegensteht.
Lisa Brausch fordert vehement: „Die Lehrerstellen müssen umgehend aufgestockt werden, damit wir alle Bewerberinnen und Bewerber im Saarland halten können. Auch die Zahl der Studienplätze im Grundschulbereich sollte erhöht werden, um damit den gestiegenen Bedarf an Grundschullehrkräften zu decken.
Zudem ist es notwendig, schnellstmöglich einen Studiengang „Lehramt an Förderschulen“ an der Universität des Saarlandes einzurichten, denn der Mangel an Förderschullehrkräften ist ebenso enorm, sowohl an den Förderschulen als auch in der Inklusion.