Pressemitteilung vom 1. Februar 2022: SLLV kritisiert Beendigung des Sprachvorkurses „Früh Deutsch lernen“
Saarlouis, den 01.Februar 2022
Pressemitteilung
SLLV kritisiert Beendigung des Sprachvorkurses „Früh Deutsch lernen“
Das Sprachförderprogramm „Früh Deutsch lernen“, bei dem bislang Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen schon ein halbes Jahr vor der Einschulung von ausgebildeten Fachkräften in ihrer Sprachentwicklung unterstützt wurden, soll nicht fortgeführt werden.
„Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis“, erklärt Lisa Brausch, Landesvorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (SLLV). Die frühe sprachliche Förderung in den Schulen, schon vor Einschulung, ist unerlässlich, um Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, den Einstieg in die Schule zu erleichtern.
In spielerischer Form konnten in kleinen Lerngruppen sprachliche Grundkompetenzen erarbeitet und gefestigt werden. Die Förderung wurde dann in der Grundschule im ersten Schulhalbjahr fortgeführt, ein sanfter Übergang mit sprachlicher Unterstützung konnte somit in vielen Fällen gewährleistet werden.
Lisa Brausch kritisiert: „Ich halte es für völlig falsch hier den finanziellen Rotstift anzusetzen. Der geplante alltagsintegrative Ansatz kann die gezielte Förderung nicht ersetzen und kommt viel zu wenigen Kindern zugute.
Es ist allerdings unerlässlich allen Kindern mit unzureichenden Deutschkenntnissen frühzeitig eingehende Förderung im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ zukommen zu lassen, damit ihre Bildungschancen nicht schon zu Beginn ihrer Schulzeit eher schlecht stehen.“