Pressemitteilung vom heutigen Mittwoch, den 12. Januar 2022: SLLV fordert Weitsicht und Gleichberechtigung
Saarlouis, den 12.Januar 2022
Pressemitteilung
SLLV fordert Weitsicht und Gleichberechtigung
Mehrere Parteien haben ihre Pläne bezüglich der Rückkehr zu G9 an Gymnasien veröffentlicht. Geplant sind die Rückkehr zu G9 an den Gymnasien und die Hervorhebung des Unterschiedes zwischen Gymnasium und Gemeinschaftsschule.
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) sieht darin eine Herabstufung der Gemeinschaftsschulen.
„Eine Qualitätsoffensive darf nicht nur an den Gymnasien zum Tragen kommen“, erklärt Elke Boudier, stellvertretende Landesvorsitzende und Referentin für die Gemeinschaftsschulen im SLLV. „Besonders in der Pandemie hat sich gezeigt, dass alle Schulformen, besonders aber die Gemeinschaftsschulen, Unterstützung und mehr Personal benötigen. Die besonders heterogene Schülerschaft der Gemeinschaftsschule muss gezielt gefördert und gefordert werde. Das Abitur jedoch ist das gleiche, das auch an Gymnasien abgelegt wird. Und so soll es auch bleiben, wenn G9 an Gymnasien wieder eingeführt würde. Im Saarland gibt es ein Zentralabitur, das zu einem Hochschulstudium berechtigt. Mit diesem Abschluss kann auch eine Ausbildung begonnen werden. Die beiden Systeme mit ihrer Unterschiedlichkeit eröffnen den Schülerinnen und Schülern eine Vielfalt von Möglichkeiten für ihre Berufswahl.“
Der SLLV fordert, dass nicht nur im Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen in eine Richtung gedacht werden dürfe.
Alle Schulformen benötigen, besonders nach der Corona-Krise, Unterstützung.
Es darf nicht nur über ein G9 an Gymnasien nachgedacht werden, wo dann viele neuen Lehrerstellen geschaffen werden müssten. Vielmehr müsse man im Sinne der Bildungsgerechtigkeit Lösungen anstreben, die allen Schulformen nutzen und die Gleichwertigkeit fördern.
Der SLLV befürchtet eine weitere gesellschaftliche Spaltung mit der Rückkehr zu G9 am Gymnasium und der damit angestrebten exklusiveren Hinführung zum Hochschulstudium.
Elke Boudier kritisiert: „Damit wird das Image der Gemeinschaftsschulen weiter geschwächt.
Es ist auch unverantwortlich, den Grundschulen nun wieder die Last aufzuerlegen,
verbindliche Empfehlungen aussprechen zu müssen.“