Pressemitteilung des SLLV von Montag, 3. Mai 2021: Kleinere Klassen – bessere Förderung – Abmilderung der Defizite
Saarlouis, den 03. Mai 2021
Pressemitteilung
SLLV: Kleinere Klassen – bessere Förderung – Abmilderung der Defizite
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) fordert schon seit Jahren und gerade jetzt in der schwierigen Pandemiesituation umso intensiver, den Klassenteiler deutlich herabzusetzen. Derzeit liegt er bei 29, was bedeutet, dass es saarlandweit noch immer sehr große Klassen an Schulstandorten gibt. Darin sieht der Lehrerverband eine Benachteiligung der Kinder, die dort unterrichtet werden.
„Keine Klasse sollte mehr als 22 Schüler haben“, erklärt Lisa Brausch, die Landesvorsitzendes des SLLV. „Die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen haben sich in den letzten Jahren enorm verändert. Viele Kinder benötigen intensive Unterstützung nicht nur beim Lernen sondern auch im sozial-emotionalen Bereich. Es gab in den vergangenen Jahren zudem eine deutliche Verschiebung der Erziehungsaufgaben aus dem Elternhaus in den Bereich der Schule. Diesen muss mit einer Verkleinerung der Lerngruppen Rechnung getragen werden.“ Im Bereich der Förderschulen gibt es keinen festen Klassenteiler, sondern eine Schüler-Lehrerrelation. Auch hier muss eine Anpassung erfolgen, um bestmögliche Lernbedingungen zu schaffen.
Der Verband verweist auch auf die großen Lernlücken, die durch den langen Distanzunterricht bei vielen Schülerinnen und Schülern entstanden sind. Hier bedarf es in den kommenden Jahren intensiver Förderung – und das ist in kleinen Lerngruppen sehr viel effektiver möglich als in den riesigen Klassen.
Lisa Brausch konkretisiert: „Die Folgen der Pandemie werden sich sowohl bei den Leistungen als auch im psychischen Bereich erst in den nächsten Jahren zeigen, deshalb gilt es ab dem kommenden Schuljahr alle Ressourcen auszuschöpfen, Kindern gute Bildung zu gewähren. Dabei ist eine Verkleinerung der Lerngruppen ein unumgänglicher, sehr wichtiger Schritt.“
Der Wechselunterricht und damit das Arbeiten mit zumeist nur halben Klassen bestätigt, dass die intensivere Betreuung während des Schulmorgens auch den Lernerfolg bei den einzelnen Kindern und Jugendlichen fördert und verbessert.