Pressemitteilung des SLLV: Weiterer Lockdown auch für Schulen – klare, indikatorenbasierte Stufenpläne für eine Öffnung erforderlich
Saarlouis, den 05.Januar 2021
Pressemitteilung
Weiterer Lockdown auch für Schulen – klare, indikatorenbasierte Stufenpläne für eine Öffnung erforderlich
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) begrüßt die Entscheidung der Politik dem Gesundheitsschutz oberste Priorität beizumessen. „Es blieb keine andere Wahl, als die Schulen vorerst weiterhin geschlossen zu halten, man darf in dieser schwierigen Pandemiesituation mit weiterhin hohen Inzidenzwerten den Gesundheitsschutz und das Recht auf Bildung nicht gegeneinander ausspielen“, kommentiert die Vorsitzende des SLLV, Lisa Brausch.
„Allerdings sind wir uns auch alle darüber einig, dass Präsenzunterricht mit seinen Lernangeboten sowie den pädagogisch- erzieherischen Inhalten vor Ort für alle Schülerinnen und Schüler zur bestmöglichen Bildung führt. Deshalb ist es enorm wichtig, dass klare Aussagen darüber getroffen werden, ab welchem Inzidenzwert eine schrittweise Rückkehr in die Schulen möglich sein wird.“
An dieser Stelle kritisiert der Verband die sehr vagen Beschlüsse der Kultusminister, hier fehle erstens die zeitliche Schiene und zweitens müsse der sogenannten Stufe 1 – nämlich der allgemeinen Öffnung der Schulen für die Klassen 1- 6 – unbedingt eine Stufe 0 vorgeschoben werden, bei der auch diese Schülerinnen und Schüler im Wechselunterricht beschult werden. „Ein Hochfahren bei den unteren Klassenstufen von 0 auf 100 wird sich möglicherweise als folgenreiche Fehlentscheidung herausstellen, zumal es Diskussionen darüber gibt, dass das mutierte Virus auch für kleinere Kinder äußerst ansteckend sein könnte“, erklärt Brausch.
Lisa Brausch kritisiert, dass die Zeit seit dem ersten Lockdown nicht ausreichend genutzt wurde, um die digitale Ausstattung der Schulen noch umfassender voranzutreiben. Hier müssten bürokratische Hürden weiter abgebaut werden.
Auch bei der personellen Ausstattung der Schulen sieht Brausch Nachbesserungsbedarf. So müssten neben den Lehrkräften multiprofessionelle Teams und Schulhelfer zum Einsatz kommen, um die doppelte Aufgabe der Online-Beschulung und der gleichzeitigen Notbetreuung und den unterschiedlichen Bedarfen, auch im sozial-emotionalen Bereich, gerecht zu werden.
Der SLLV fordert zudem, den Schulen innerhalb festgelegter Leitplanken mehr Eigenverantwortung zuzugestehen um die Gegebenheiten vor Ort in die Planungen miteinbeziehen zu können.