Pressemitteilung vom 13. November 2020: Hygienepläne des Bildungsministeriums sorgen für Unmut bei den Lehrkräften
Saarbrücken, 13. November 2020
Pressemitteilung
Hygienepläne des Bildungsministeriums sorgen für Unmut bei den Lehrkräften
Seit Beginn der Coronapandemie fordern die Lehrerverbände im dbb (SLLV, SPhV, VLW Saar, VLBS und VRB), dass das Ministerium für Bildung und Kultur gegenüber den Lehrkräften seiner Fürsorgepflicht nachkommt und u.a. FFP-2-Masken zur Verfügung stellt. Der Dienstherr verweigerte das trotz steigender Infektionszahlen. Es herrschte großes Unverständnis in den Lehrerkollegien darüber, dass ihnen sogar diese Minimalausstattung verweigert wurde. Die Interessenvertretungen haben nun ein Einsehen beim Bildungsministerium erreicht. In Kürze soll allen Lehrkräften FFP-2-Masken in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden.Trotzdem beschreiben die Lehrerverbände im dbb die Diskussion der Interessenvertretungen der saarländischen Lehrerschaft mit dem Bildungs-Staatssekretär Jan Benedycuk über die vom Bildungsministerium angekündigten neuen Hygieneregeln als „ernüchternde Erfahrung“.„Nach dem fatalen Signal, das von den Beschlüssen von Bildungs-und Gesundheitsministerium sowie den Gesundheitsämtern am Dienstag ausgegangen ist, ist die Bereitstellung von FFP2-Masken für die Lehrkräfte nicht mehr als der kleinstmögliche Schritt“, resümierten die Vorsitzenden ihre einmütige Bewertung. Die geplanten Aufweichungen der Quarantänebestimmungen dahingehend, dass nur noch die direkten Kontaktpersonen einer infizierten Person in Quarantäne geschickt werden, stellen eine große Gefährdung für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte dar und haben bereits vor Umsetzung zu großer Verunsicherung geführt. Lehrkräfte können des Weiteren nicht noch dazu verpflichtet werden, die Einhaltung von Hygienemaßnahmen zu dokumentieren. Für die Lehrerverbände im dbb muss weiterhin der Gesundheitsschutz und das planvolle unterrichtliche Handeln an den Schulen das wichtigste Ziel bleiben. Dazu fordern sie ein möglichst breites Spektrum an Handlungsmöglichkeitenfür die Schulen, um auf die jeweils sehr unterschiedlichen Herausforderungen durch die Pandemie schüler-und sachgerecht reagieren zu können. So muss beispielsweise schon die Einführung der Maske durch begleitende organisatorische Maßnah-men zur Wirksamkeit gebracht werden, damit das Tragen während der Schule überhaupt möglich ist. Außerdem fordern die Lehrkräfte, den Schulen die Möglichkeit zu eröffnen, dort und bei denjenigen Schülern, für die das organisatorisch möglich und pädagogisch sinnvoll ist, zeitweise zum wochenweise abwechselnden Präsenzunterricht übergehen zu können.Dringenden Handlungsbedarf sehen die Lehrerverbände im dbb auch bei einem fairen Belastungsaus-gleich für die Lehrkräfte. Die Auswirkungen der Pandemie belasten die Lehrerinnen und Lehrer im Saarland weit über die Grenze des Akzeptablen. Hier muss der Dienstherr im Sinne der Fairness und seiner Fürsorgeverpflichtung unverzüglich für einen spürbaren Ausgleich sorgen.
Ansprechpartnerin der dbb Lehrerverbände: Dr. phil. Marcus Hahn, stellv. Vorsitzender 0177 7 44 83 74