Saarlouis, den 04.Mai 2022

Pressemitteilung

SLLV sieht Abschaffung der Tests in den Schulen zwiegespalten

Die Pläne zur Abschaffung der verpflichtenden Testungen an Schulen löst bei vielen Lehrkräften eine zwiespältige Stimmung aus. Einerseits sind sie erleichtert, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern einen weiteren Schritt in die Normalität zurückgehen zu können. Andererseits befürchten sie auch einen Anstieg der Fallzahlen, wenn Infizierte nur noch im privaten Bereich bzw. beim Auftreten von Symptomen aus den Klassen herausgefiltert werden können.

Auch der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) teilt diese Bedenken.

Lisa Brausch, Vorsitzende des Verbandes, erklärt: „Durch das Abschaffen der verpflichtenden Tests wird viel Zeit gewonnen, die nun wieder effektiver für den Unterricht genutzt werden kann. Die Kinder freuen sich darauf, sich nicht mehr regelmäßig testen zu müssen. Es ist auch schwierig den Schülerinnen und Schülern klarzumachen, dass sie im privaten Bereich ohne Tests mittlerweile wieder fast alles tun können, die Testungen an den Schulen derzeit aber noch durchgeführt werden. Kritisch sehe ich jedoch, dass es nun überhaupt keine Schutzmaßnahmen mehr an den Schulen gibt, obwohl die Inzidenz noch immer nicht stabil gesunken bzw. auf einem Niveau angekommen ist, bei dem jegliche Schutzmaßnahmen unnötig werden. Zusätzlich sind auch die gemeldeten Fallzahlen nicht mehr aussagekräftig, da das Testen nur noch im Gesundheitsbereich notwendig ist. So werden sehr viele Infektionen nicht mehr festgestellt oder erkannt, vor allem bei Kindern, die oft nur sehr leichte oder gar keine Symptome haben.“

Lisa Brausch hofft, dass der „Schuss nicht nach hinten los geht“ und die Schulen letztendlich größere Infektionsherde darstellen.

Zudem ist es unumgänglich, dass das Land auf eine erneute Verschärfung der Corona-Lage im Herbst vorbereitet sein muss und genügend Testkits bereithalten sollte, um unverzüglich zu einem Testregime zurückkehren zu können.